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Donnerstag, 13. Januar 2011

Bocas del Toro

Am Freitag 07.01.11 hatte ich Halbzeit meiner Reise, dies sollte gefeiert werden aber nicht in David! Am Morgen startete ich meine Reise nach Bocas del Toro. Das ist eine Inselgruppe auf der Karibikseite. Je näher wir der Karibik kamen umso schlechter wurde das Wetter! Nach 5 Stunden Busfahrt kam ich in Almirante an, wo ich auf ein kleines Boot umsteigen musste, welches uns auf die Isla Colón, also die Hauptinsel führte. In Bocas Town angekommen, war ich zuerst mal ein Bisschen geschockt, da ich weisser Strand, Palmen, Paradies erwartete. Was ich antraf waren, viele Hostels, 1000de Touristen und keinen Strand….


Na gut, das war ja erst der erste Eindruck. Ich ging ins Hostel und da traf mich der zweite Schlag! Ich kam in ein vierer Zimmer. Mein Bett war noch nicht gemacht, ich hatte nirgends Platz um meinen Rucksack hinzustellen, überall lagen Kleider herum, das Klo sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen und so weiter!! Die meisten Touris hier waren junge Surfertypen, blonde Löckchen, blaue Augen, super Körper, schön zum anschauen aber oberflächlich, und eingebildet im Verhalten… Mir war schnell klar, dass ich da keine Nacht bleiben werde. Meine Laune war so ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt als es dann auch noch zu regnen begann! Dank Lonely Planet fand ich dann schnell ein Hostel, das eher meinen Vorstellungen entsprach, und die hatten gerade noch ein Einzelzimmer frei. Ich musste ins andere Hostel zurück um meine Sachen zu holen, falls in dieser Zeit aber jemand anderes kommt, vergebe er das Zimmer! Sie reservieren nichts, weil sie ständig schlechte Erfahrungen machten! Diesmal war aber das Glück auf meiner Seite, immerhin!
Nachdem ich mich in meinem Zimmer eingerichtet hatte, setzte ich mich unten an einen Tisch und kam dann bald mit anderen Schweizern ins Gespräch. Mit ihren Erzählungen von diesem Ort, machten sie mich neugierig und meine Stimmung besserte sich von Minute zu Minute. Später kochte ich mir ein leckeres Abendessen (Ghackets und Hörndli, hatte schon soooo lange Lust darauf!!) und dann verbrachte ich den Abend mit den Schweizern und anderen Hostelgästen. Als ich eigentlich langsam zu Bett gehen wollte, hatten die mich noch in die Disco (Barco Hundido)geschleppt! Diese Disco ist draussen, rundherum ist das Meer, super Ambiente! Um 4.30 Uhr ging ich dann todmüde aber zuversichtlich und zufrieden ins Bett.

Die Schweizertruppe reiste dann am nächsten Tag weiter. Ich fuhr mit dem Bus an den Drago Beach, wo man viele Sehsterne sehen kann. Der Strand war wunderschön, das Wetter durchzogen, aber heiss.



Trotz wenig Sonne und viel Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor holte ich mir einen Sonnenbrand, unglaublich wie stark die Sonne hier ist!! Den Tag verbrachte ich mit zwei Mädels die ich auf dem Weg zum Strand kennen lernte. Am Abend gingen wir gemeinsam ins Casa Verde, wo jeden Abend eine Band spielte.


Am dritten Tag brannte die Sonne so richtig. Da ich meine Haut nicht schon wieder diesen Strahlen aussetzen wollte, machte ich am Morgen einen Spaziergang durch das Dorf, blieb über die Mittagsstunden am Schatten und machte mich dann um ca. 15.00 Uhr mit Sonya auf den Weg nach Isla Zapatilla.


Sonya diese verrückte Lady ;-)
Das war auch eine lustige Geschichte! Die meisten Tours und Wassertaxis gehen um 09.30 Uhr los, also wir waren seeeehr spät dran! Entsprechend wurden wir auch angeschaut, als wir sagten wo wir hin wollen. Zuerst hätten wir zusammen 100US$ für den Weg zahlen müssen, er ging dann aber runter auf 25 pro Person, was wir akzeptierten. Wir hatten ein Privatboot mit Fahrer und konnten entscheiden wann wir wieder zurück wollen, der Fahrer hatte auf uns gewartet. Als wir ankamen, waren die meisten Touris schon wieder auf dem Rückweg, die Wolken haben die Sonne verdeckt, was schad für die Fotos aber gut für unsere Haut war und wir haben auch nur den halben Preis für den Nationalparkeintritt bezahlt. Diese Insel ist paradiesisch!! Da muss man einfach Luftsprünge machen ;-)


Das Wasser glasklar und Sonya und ich waren am Schluss die Einzigen, uns gehörte die Insel!! Herrlich!


Die Zeit im Tierpark färbte auf mich ab...
An meinem vierten Tag fuhr ich mit dem Boot zur Isla Bastimentos. Da gibt es auf dem Hügel ein Restaurant, wo sie leckere selbstproduzierte Naturprodukte anbieten.


 Der Weg dahin war abenteuerlich, da er durch Wiesen und Schlamm führte. Von diesem Restaurant aus wollte ich dann zum Strand. Die Besitzerin sagte mir, ich solle einfach nur den Blumen folgen, welche sie an den Bäumen befestigt haben. Ich machte mich auf den Weg. Bald merkte ich, dass man mit Flipflops nicht wirklich gut vorwärts kommt, also ging ich Barfuss weiter. Zum Teil sank ich fast Knietief im Sumpf ein. Wie verrückt muss man denn sein, wenn man sich das antut?! Ich musste immer wieder ans Mutti (Grossmutter) denken, sie hat mir im Tessin immer gesagt, wenn man fest auf den Boden stampft, verschwinden die Schlangen… Also stampfte ich wie wild Barfuss durch den Dschungel :-) und folgte den Blumenwegweisern. Nach rund 30min. war ich plötzlich wieder am Ausgangsort!! Ich bin irgendwie im Kreis spaziert! Also ein zweites Mal tat ich mir diese Schlammschlacht nicht mehr an. Ich ging zurück ins Dorf. Unten angekommen hat es auch wieder zu regnen begonnen. Ein Einheimischer bot mir freundlicherweise etwas Wasser an, um meine verschlammten Beine zu waschen, bevor ich zurück zur Isla Colón fuhr und im Hostel eine ausgiebige Dusche genoss.
Am Abend musste dann auch mein letzter Abend gefeiert werden. Mit Sonya ging ich zuerst ins Casa Verde, und dann ins Barco Hundido (Disco) Ich sag nur eins, die jungen Einheimischen können gut tanzen!!! :-) Die sind auch schuld, dass ich nur 2h schlafen konnte bevor ich meine „Heimreise“ nach San José antreten musste. Na gut, ich dachte, ich könnte die 6 Stunden im Bus dann schlafen. Aber nein, da sass ein netter junger Amerikaner neben mir, der mich den ganzen Weg voll textete!!

Grenzübergang in Panama nach Costa Rica!!
Übrigens, das Busticket, welches ich geschenkt bekam konnte ich einlösen! Und das Geld für das andere Ticket habe ich auch zu 85% zurückgekriegt! Super oder?

Nun muss ich schon wieder packen, heute Nacht um 2.30Uhr werde ich abgeholt und an den Flughafen gebracht. Mein nächstes Ziel: Cancun Mexico :-)

http://picasaweb.google.com/109237574076486479375/BocasDelToro#

Panama City - David

Nach zwei Tagen Panama City reiste ich am 05.01.11 früh morgens Richtung Norden weiter. Mein Ziel war Santa Catalina, ein Strandort an der Pazifikküste. Erstmals überrascht war ich, als ich meinen Bus sah. Eigentlich erwartete ich ein Car, da ich ja doch 6 Stunden in diesem Vehikel verbringen musste. Mein Transportmittel war jedoch ein Minibus, das Gepäck auf dem Dach, keinen Platz für die Beine ein riesen Gequetsche! Und ich war der einzige Tourist. Als ich in den Bus einstieg schauten mich alle ganz komisch an :-) Na gut, diese Fahrt war ein Erlebnis!
In Soná musste ich den Bus wechseln, von da aus fährt nur drei Mal im Tag einer nach Santa Catalina. Den 12.00Uhr Bus habe ich um 3min verpasst! Die sind doch sonst auch nicht so pünktlich!! Der nächste wäre dann erst wieder um 16.00Uhr gefahren und ich wäre in bei Dunkelheit in diesem kleinen Kaff angekommen. Da ich aber noch kein Hostel hatte und Hochsaison war, hat mich plötzlich den Mut verlassen. Ich hörte schon Geschichten, dass Leute auf der Strasse übernachten mussten, weil sie nichts mehr gefunden haben. Das ist definitiv nichts für mich. Ich schnappte den nächsten Bus und reiste halt gleich nach David. Das ist eine Stadt im Norden, da findet man immer etwas zum Übernachten.

Ich blieb zwei Nächte da, bereute aber dass ich nicht nach Santa Catalina fuhr. David ist nichts spezielles, wenn man nicht shoppen will... Ich denke der Strand hätte wesentlich mehr meinen Bedürfnissen entsprochen, wenn man bedenkt wie heiss es in der Stadt war... Von David aus machte ich einen Tagesausflug nach Boquete. Ein kleines, touristisches Bergdorf. Die Landschaft ähnelte den Schweizeralpen und die Temperaturen waren auch angenehmer. Ich wurde von einem meiner Zimmergenossen begleitet. Der ist auf der Suche nach einem Grundstück für eine Farm. Er kam mir genau so naiv vor wie diese Typen aus der Tv-Sendung „Die Auswanderer“ oder wie die auch immer heisst... Ganz ein komischer Kerl, aber der Tag mit ihm war unterhaltsam :-)

Von der Hostelbesitzerin bekam ich dann noch ein Geschenk. Sie war sehr gesprächig und wollte von allen wissen, wie die Reisepläne so aussehen, gab Tips und bemühte sich sehr um das Wohl ihrer Gäste. www.purplehousehostel.com ist also empfehlenswert! Ich erzählte ihr, dass ich von Bocas nach San José zurück reisen werde. Da schenkte sie mir das Busticket für diese Strecke. Ein Gast habe das ihr überlassen, weil er die Reisepläne änderte. Da aber der Namen und die Passportnummer dieser Person auf dem Ticket stand und das Ausstelldatum im Oktober war, waren wir beide nicht sicher ob es klappen würde… Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Immerhin würde ich dann 12US$ sparen, zumal ich ja an der Grenze 35US$ für ein Ticket bezahlen musste, welches ich nie brauchen kann und auch nicht sicher bin ob ich das Geld wirklich zurück kriege...


Irgendwo zwischen David und Bocas

Mittwoch, 12. Januar 2011

Panama City

Die Stadt der Gegensätze...





Nach kleineren Problemen an der Grenze, erreichte ich am 3.1.11 um ca. 4.00 Uhr Nachts Panama City doch noch. Sie wollten mich nicht einreisen lasse, da ich kein Ticket vorweisen konnte, welches beweist, dass ich dieses Land wieder verlasse. Ich habe mich in Costa Rica aber vorgängig beim Ticketschalter erkundigt, ob ich ein solches vorweisen müsse, worauf sie mich ganz komisch angeschaut haben und verneinten. Nun, diese Regel existiert anscheinend auch erst seit 10 Tagen! Auch mein Flugticket von San José nach Miami half nicht weiter... Also kaufte ich halt ein Ticket, welches ich nie brauchen kann, weil ich nicht von Panama City zurück nach San José reisen werde, sie aber nur dieses im Angebot hatten! Später wurde mir dann aber noch gesagt, dass ich 85% vom Preis zurück kriege, wenn ich in San José zum Büro dieser Buskompanie gehe. Da bin ich ja mal gespannt!

In Panama begegnete ich dann endlich wieder einmal der Sonne! Es war richtig heiss! Mein Hostel befand sich in Casco Viejo, der Altstadt und von mir aus gesehen der schönste Bereich dieser Stadt. Ich hatte vom Balkon aus die perfekte Aussicht auf die Skyline!



Panama City an sich hat mich nicht gross begeistert. Kulturell hat sie nicht viel zu bieten, einzig die Ruinen von der früheren Altstadt und eben Casco Viejo...


Kunafrau

Was jedoch sehr interessant war, war der Panamakanal. Ich sah gerade noch das letzte grosse Schiff des Tages den Kanal passieren, also riesen Glück gehabt.




Und hier noch ein paar Zahlen und Fakten zum Kanal, für die Interessierten...

Über 30 Jahre dauerte der Bau des Kanals. 22'000 Arbeiter verloren dabei ihr Leben. Im August 1914 wurde der 80km lange Kanal eröffnet. Er geht von Panama City nach Colón und verbindet somit den Pazifik mit dem Atlantik.

Pro Jahr passieren im Schnitt 14'000 Schiffe den Kanal, welche weltweit mit dessen Massen konstruiert werden- sprich 305m lang und 33.5m breit. Die Kosten werden anhand des Gewichts festgelegt und befinden sich zwischen 30'000-40'000 US$. Der höchste Preis (200'000US$) wurde 2001 vom 90'000-tonnenschwern französischem Schiff "Infinity", der tiefste Preis (0.36US$) 1928 von Richard Halliburton, welcher durch den Kanal schwamm, bezahlt.

Der Kanal besteht aus drei Sets mit Doppellocks. Miraflores und Pedro Miguel Lock auf der Pazifikseite und Gatún Lock auf der Atlantikseite. Zwischen den Locks passieren die Schiffe den riesen Gatúnsee.

2006 haben die Panamesen JA zum Ausbau des Kanals gesagt. Das 5.25 Billionen US$ mega Projekt erstreckt sich über sieben Jahre und wir 2014 fertig gestellt. Die neuen Locks werden 60% breiter und 40% länger sein und somit die dreifache Kapazität erreichen. Heute passieren Schiffe mit maximal 4500 Containern den Kanal, die neuen Locks lassen Schiffe mit 12'000 Containern zu.

http://picasaweb.google.com/109237574076486479375/PanamaCity#