Powered By Blogger

Sonntag, 24. April 2011

Outback 07.04.-16.04.2011

Wieder startete ich in ein neues Abenteuer. In den Tagen zwischen dem 07.04.und 16.04.2011 reiste ich mit einer Gruppe von Adelaide nach Alice Springs (über 3000km) Wir waren zu acht plus der Tourguide. Es war eine lustige, multikulturelle Truppe, zwei Kanadier, zwei Deutesche, ein „Deutschtürke“, ein Holländer, ein Aussie und ich. Ziemlich bald hatten einige von uns ihre Spitznamen. So wurde Ellie Princess, Ben Pussy, Jens Schorsch und ich Angel genannt :-)
1.R. Ian, Jens
2. R. Deborah, Elli, Chris
3.R. Gerard, Ben, Ich,

Wir reisten mit Jeep und Anhänger durch das Outback, nicht gerade die komfortabelste Art über Stock und Stein zu holpern. Die Strassen, die zum Teil eher Bachbette waren, haben uns einiges abverlangt. Trotzdem hatten wir immer viel Spass unterwegs!


Es entstanden auch legendäre Geschichten, die ich nie vergessen werde, und meistens war Jens irgendwie involviert ;-) So zum Beispiel bei der Cookie-Geschichte. Jens genoss die Fahrt mit den restlichen Cookies auf dem Beifahrersitzt. Als der Sack leer war, schüttelte er die Krümel bei voller Fahrt und ohne auch eine Sekunde zu überlegen aus dem Fenster. Ein Fenster weiter hinten wurden Gerald und ich von diesen Krümeln bombardiert! Es zog natürlich alle ein Fenster weiterhinten wieder ins Auto hinein! Gerald genoss eine Cookiedusche! :-) Bis Jens dann noch gemerkt hat, was er gerade gemacht hat…Dieser Typ ist ein Unikat, ohne ihn wäre die Reise wahrscheinlich nur halb so lustig gewesen.
Jetzt aber zum Anfang der Reise. Ich musste zwischen 6.30 Uhr und 7.00 Uhr vor dem Hotel warten, bis ich abgeholt wurde. Damit ich nicht verschlafe, forderte ich einen Weckruf vom Hotel an, was auch ganz gut geklappt hat, mit einer kleinen Ausnahme… Anstatt um 6.00Uhr klingelte das Telefon schon um 5.00Uhr!!! Die können froh sein, war noch niemand an der Rezeption als ich gehen musste! Die hätten sich eine Geschichte anhören können!
Überpünktlich stand ich dann vor dem Hotel, bereit für das neue Abenteuer. Als alle Gruppenmitglieder eingesammelt waren, konnte es losgehen. Unser erster Halt machten wir bei der Alligator Gorge, welche sich im Gebiet der Flinders Range befindet. Wir machten eine kurze Wanderung durch diese Gorge wo sich uns eine spektakuläre Landschaft geboten wurde.
Am Abend wäre eigentlich einen Ausritt mit Kamelen geplant gewesen. Da wir aber mit der Zeit etwas im Verzug waren (wie so oft auf dieser Reise) und es schon eindunkelte verschoben wir das ganze auf den nächsten Tag. Unser Nachtlager befand sich neben der Kamelfarm.


Nun begann das richtige Outdoorleben. Wir kochten immer auf dem Feuer, genossen die Abende mit singen und plaudern am Lagerfeuer und breiteten unsere Swags unter millionen von Sternen aus. Die ersten Nächte war der Mond nur eine Sichel, was die Sterne noch besser sichtbar machte. Ich hatte noch nie so einen Himmel und so viele Sternschnuppen gesehen, einfach traumhaft!! Es ist wunderbar unter so einen Himmel einzuschlafen, in der Ferne Dingos heulen hören und am Morgen vom Vogelgezwitscher und einem prachtvollen Sonnenaufgang geweckt zu werden!!


Bei unserem ersten Schlafplatz hatten wir noch ein Klo, danach war der Busch oder der Strauch unser stilles Örtchen.
Luxus, oder? ;-)

Waschen konnte man sich in Wasserlöcher oder Flüssen. Eine richtige Dusche gab es nur zwei Mal auf der ganzen Reise. Es stanken alle gleich, deshalb spielte das auch keine Rolle… Es hat es auch gegeben, dass ich bei einer Tankstelle kurz meine Haare im Spühlbecken waschte, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte ;-) Es war aber ein super schönes Erlebnis, einfach da anzuhalten wo es uns gerade gefiel und das Nachtlager aufzuschlagen, weit weg von der Zivilisation. Diese Ruhe und Harmonie ist unbeschreiblich! Wer die Natur liebt, sollte diesen Trip unbedingt auch machen!


Guten Morgen!!
Jetzt aber wieder zurück zu unserem Tagesablauf… Den zweiten Tag starteten wir dann mit dem Kamelritt. Es war schön die Landschaft auf dem Rücken des Kamels zu betrachten. Später ging es dann weiter zu den Yourambulla Caves, wo wir Höhlenmalerei und eine super Aussicht bewundern konnten. Unser Guide, Steve hat immer mal wieder ein Tier gefangen um es uns zu zeigen und zu erklären, so auch diese Echse.



 Er machte auch ständig U- Turns wegen irgendwelchen Tieren die er auf oder neben der Strasse entdeckte. Einmal hielt er sogar wegen einer toten Ratte an!
Später an diesem Tag machten wir eine Wanderung durch den Wilpena Pond, wo ich mein erstes Kangaroo aus der Nähe sah. Am gleichen Tag sah ich dann leider auch mein erstes totes Kangaroo, es ist uns vors Auto gesprungen :-(

 
Am dritten Tag gings dann wirklich ins Outback. Eine lange, sandige Strasse und viel Staub waren nun an der Tagesordnung. Wegen dem vielen Regen von diesem Jahr ist das Outback im Moment aber sehr grün. Dies ist eigentlich sehr untypisch und es gab diese Situation schon seit Jahren nicht mehr.
Nach einer langen Fahrt und einem kurzen Spaziergang konnten wir uns in einer warmen Quelle ein bisschen reinigen. Danach stanken wir zwar nicht mehr, waren aber von Oben bis Unten voller Sand. Der Schlafplatz von diesem Tag war bei einer Ruine, was ihm einen besonderen, etwas gruseligen Charme verleihte. Nun ist wieder einmal Zeit für eine lustige „Jens-Geschichte“ Nach dem Baden hatten wir keine Zeit mehr, unsere Sachen zu trocknen. Ich hängte mein Tuch und den Bikini an eine Schnur, wie das die Meisten taten. Nicht aber unser Jens. Er sass nach dem Essen mit Badetuch auf der Schoss und seiner nassen Unterhose in der Hand am Lagerfeuer. Er drehte, wendete und streichelte seine Unterhose (Slips, keine Boxershorts) und war überzeugt, dass sie so schneller trocknen. Währenddem sprach er über tiefst seriöse Themen. Mit diesem Anblick fiel es uns allen jedoch schwer ihn ernst zu nehmen. Leider existiert kein einziges Foto! Dieser Mann (37J.) ist eine Legende!
Am vierten Tag erreichten wir Coober Pedy, die weltberühmte Opalstadt. Hier sind die Häuser unterirdisch, da es im Sommer über 50°C und im Winter Minustemperaturen gibt.

Unter der Erde ist immer ungefähr gleich warm. Ohne Licht ist es da drin stockdunkel und man hat kein Gefühl für die Zeit. Wir hatten eine Führung durch eine Opalmine und lernten einiges über den Abbau dieser Schmuckstücke. Die Natur erschafft schon Wunder! Dieser Stein ist der Hammer!! Aber leider auch schweineteuer…


Diese Nacht spürte ich das erste Mal die nächtliche Kälte der Wüste, ich bin fast verfroren! Wer hätte gedacht, dass ich bei 4°Grad draussen im Schlafsack übernachte?! Ich auch nicht! An diesem Ort passierte mir dann noch eine lustige Geschichte. Unser Nachtlager war direkt neben dem Dingofence (ein Haag der den Dingos den Weg versperrt und sich ca. 6000km durch das ganze Land erstreckt.) Ich musste in der Nacht den Busch aufsuchen, da ich ja ständig kalte Füsse hatte.. Es war ziemlich dunkel und ich war zu faul meine Taschenlampe hervor zu nehmen. Da wir ja mitten in der Wüste waren, dachte ich, ich hätte unbegrenzte Möglichkeiten. Schlafgetrunken und fröstelnd machte ich mich auf den Weg zu meinem auserwählten Strauch. Ich wurde aber abrupt gestoppt! Zwischen mir und meinem Strauch befand sich nämlich dieser doofe Dingofence! Jetzt weiss ich wie es den Dingos ergeht…

Am 13. April folgte dann das nächste Highlight der Reise. Wir erreichten am Nachmittag eines der Wahrzeichen Australiens, den grossen, roten Sandfelsbrocken, Uluru oder auch Ayers Rock genannt. Ich sah ja schon so viele Bilder von diesem Fels, aber als ich dann davor standwar es wie ein Traum! Er ist viel grösser als ich ihn mir vorgestellt habe. Die Wanderung rund um diesen Stein beträgt 10.6km. Nach der Wanderung gesellten wir uns zu den 1000 anderen Schaulustigen um den Sonnenuntergang zu betrachten. Am nächsten Morgen war um 4.30 Uhr Tagwach! Diesmal betrachteten wir den Sonnenaufgang mit einem leckeren Frühstück und dem Uluru im Vordergrund.


Nach diesem Spektakel fuhren wir zu den Olgas (eine weitere Sandsteinformation) wo wir eine 4- stündige Wanderung machten. Dieser Ort ist noch fast spektakülärer als der Uluru…Auf dem höchsten Punkt bot sich uns eine atemberaubende Sicht durch die Schlucht in die Ferne. Dies war wieder einer dieser Momente wo ich tiefste Zufriedenheit spürte und mich frei wie ein Vogel fühlte und die ganze Welt hätte umarmen können. Es ist schwierig dieses Gefühl in Worten zu fassen! Das Leben ist einfach wunderbar!


Dies dachte ich allerdings am nächsten Morgen, als der Wecker wieder um 5.00 Uhr los ging nicht! Die Sternen standen noch immer am Himmel und es war ein sehr kühler Morgen. Ich quälte mich aus meinem Swag und machte mich für einen weiteren abenteuerreichen Tag bereit. Auch heute stand eine lange Wanderung auf dem Plan. Diesmal wanderten wir während fünf Stunden durch den Kings Canyon. Etwa auf dem halben Weg konnten wir ein erfrischendes Bad im Garden of Eden geniessen. Auch dieser Ort war sehr schön und viele Fotos wert.




Nach dieser Wanderung breiteten wir noch ein letztes Mal unsere Swags aus und genossen die letzte Nacht unter dem Sternenhimmel in der Wüste. Am Morgen konnten wir sogar ausschlafen. Wir verliessen unser Camp erst um 10.00 Uhr in Richtung Alice Springs. Wir machten noch einen Spaziergang durch die Redbank Gorge und verbrachten den Nachmittag an einem Fluss bevor wir dann um 18.30 Uhr in Alice Springs eintraffen.



Nachdem alle eine ausgiebige Dusche genossen und sich wieder menschenähnlich gemacht hatten, trafen wir uns ein letztes Mal zum gemeinsamen Abendessen.

Eine wunderschöne Zeit ging zu Ende und es hiess wieder einmal mehr Abschied zu nehmen. Ich werde die Leute dieser Gruppe vermissen, sie machten die Reise zu etwas ganz Besonderem. Ich hatte eine super Zeit!!

Lagerfeuerromantik

Weitere Fotos folgen sobald ich wieder schnellere Verbindung habe!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen