Powered By Blogger

Freitag, 31. Dezember 2010

Wildlife Rescue Center La Marina Foudation 06.12.-30.12.2010




http://www.zoocostarica.com/
Das ist der Ort, wo ich die letzten vier Wochen gearbeitet habe. Es war ein Zoo, der sich aber Auswilderungszentrum nennt. Mein Tagesablauf war die ganzen vier Wochen sehr ähnlich. Am Morgen um 6.30 bin ich aufgestanden (früher als wenn ich zu Hause arbeiten würde!), habe gefrühstückt und bin mit dem Bus nach La Marina gefahren. Um 7.45 Uhr begann ich dann meistens zu arbeiten. Um 9.00 Uhr hatten wir schon wieder eine Stunde Pause, danach arbeiteten wir wieder bis 12.00, machten eine Stunde Mittagspause und dann arbeiteten wir noch einmal bis 15.00 Uhr. Danach bin ich gemütlich nach Hause spaziert damit die Zeit etwas vergeht… Das Mittagessen sah in etwa so aus:

Reis, Frijoles, Platanos und frittierter Käse
Oder mis Knausi Mausi, soll ich es eher als Frass bezeichnen? ;-)

Hier arbeiten vier Festangestellte und bis zu sieben Volunteers. Wir waren während meiner ganzen Zeit zwischen vier und fünf, was aus meiner Sicht zu viel ist. Ich machte manchmal Sachen, die ich wahrscheinlich nur machen musste, damit ich irgendwie beschäftigt war.

Unsere Aufgaben waren: Das Gehege der Wildschweine, der Löwen, des Tapirs und Capibaras schruppen, Bananen in Boxen und Säcke abfüllen, Laub rächen, Pfade mit Seife und Chlor schruppen, Abfall einsammeln und Pet aussortieren, Affen, Martilla, Vögel und Ratten füttern. Meine Lieblingsarbeit war auf der Quarantänestation, da man dort am ehesten den Kontakt mit den Tieren hatte. Zwar musste ich die Fressnäpfe der verrückten und zum Teil aggressiven Affen von den Käfigen nehmen und dann irgendwie wieder anbringen, aber mit der Zeit kannten sie mich und taten nicht mehr so wild. Am Anfang haben sie mich gekratzt und wollten mich beissen, am Schluss konnte ich ihnen sogar die Hand geben. :-)




Die Arbeit hat mir im Grossen und Ganzen gefallen, ich fühlte mich nützlich und konnte einige Verantwortung übernehmen. Als ich dann aber das Ganze zu hinterfragen begann, bekam ich Mühe. Also erstens dachte ich, dass das Wiederauswildern einen hohen Stellenwert hat, dem ist aber nicht so. Hauptgedanke ist, Touristen in den Zoo zu locken. Die Tiere haben sehr kleine Käfige und wenig Auslauf. Ich wollte dann auch wissen, wieso die Tiere auf der Quarantänestation sind. Die Antwort war: Die Affen, weil sie zu aggressiv sind, die zwei Papageie bleiben 40 Tage da, bevor sie dann in den „grösseren“ Käfig im Zoo kommen, eine Raubkatze ist da, weil sie keinen anderen Käfig für sie haben und die Coyote- das war ja der Hammer- weil sie stinkt!!! Ich fragte, wieso man sie dann nicht wieder auswildert, worauf ich keine richtige Antwort bekam…

Den Abfall von den Zoobesuchern wird im Hinterhof verbrannt! Bei unserm Essplatz hing aber einen Zeitungsartikel mit der Überschrift: „Hier wird Recylet“ und einer Foto, worauf man sieht, wie Abfallsäcke auf einen Pickup geladen werden. Die Pfade und Tiergehege werden mit Seife und Chlor geputzt, wobei das Abwasser einfach im Boden versickert oder in den Teich läuft.

Ich hatte eigentlich auch erwartet, dass ich eine Wiederauswilderung miterleben kann, aber da sie dies ja nicht wirklich tun war meine Erwartung wohl zu hoch. Aber eine habe ich trotzdem miterlebt, zwar war es nicht im Sinne des Zoos, aber ich hatte Freude! Eines Tages wurde ein ziemlich kranker Martilla (weiss den Namen nicht auf Deutsch) in den Zoo gebracht. Ich reinigte sein Käfig und fütterte ihn einige Tage auf der Quarantänestation. Es ging ihm von Tag zu Tag besser. Eines Morgens war er nicht mehr im Käfig, er hatte ein kleines Loch als Fluchtweg benutzt und sich somit selber ausgewildert :-)

Rückblickend muss ich sagen, ich bin sehr froh, dass ich nur vier Wochen hier arbeiten musste. Weil eigentlich machte ich immer das Gleiche. Ob ich nun mit Wasserschlauch und Besen den Schweinestall, das Löwengehege oder einen der Pfade schruppte, es war immer die gleiche Arbeit. Ich lernte zwar einiges über die Tiere und bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, zwei Wochen hätten aber gereicht, vier Wochen waren genug, zumal es auch praktisch jeden Tag regnete!
Nun hoffe ich, in Panama endlich wieder einmal der Sonne zu begegnen!

http://picasaweb.google.com/109237574076486479375/LaMarina

Santa Rosa 5.12.-31.12.2010



So hiess das Dorf, in dem ich die letzten vier Wochen wohnte. Die Landschaft war sehr schön, viele Hügel, alles ziemlich grün (kein Wunder bei diesem vielen Regen!) und sehr ruhig!

Für mich war es zu ruhig! Deshalb entschied ich mich ziemlich bald, anstatt 5 ½ nur 4 Wochen zu bleiben und dafür noch zwei Wochen durch Panama zu trampen.

Das Dorf besteht aus einer Strasse, alle kennen alle. Es hat einen Fussballplatz (Ackerfeld nach einem Spiel), einen „Supermarkt“, ein Internetkaffee und eine Bar, das war’s dann auch schon… Im Supermarkt hat es nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an Produkten. Früchte und Gemüse gibt es nicht, Kelloggs hat es 3 verschiedene Sorten und von jeder nur zwei Packungen.. Als ich Duschcreme kaufen wollte, schaute mich die Verkäuferin an, als käme ich vom Mond… Hier duscht man sich mit normaler Seife. Das Internetkaffee kostet pro 30min nur 300 Colones (60Rp.) Ist ja eigentlich nichts, man braucht allerdings auch fast 30 min. um zwei Mails zu lesen! Die Computer sind alt und langsam. Zudem ist der Raum immer belagert von Kids, die irgendwelche Games gegeneinander spielen. Und dann die Casildas Bar, der Ort an dem ich viel Zeit verbrachte, einfach nur damit sie vergeht  Wir Volunteers waren praktisch die einzigen Frauen die jeweils da waren. Blaue Augen und helle Haare erwecken hier leider bei jeder Sorte Mann Aufmerksamkeit, was zum Teil sehr anstrengend sein konnte. Aber es war immer noch besser, als jeden Abend zu Hause zu sitzen und zu warten bis es wieder Morgen ist. Praktisch jeden Abend war Karaoke angesagt. Das Motto war- Hauptsache laut, egal wie schrecklich!! Und stellt euch vor, in Santa Rosa kommt man mit dem Pferd zur Bar :-) Ich fühlte mich um Jahre zurückversetzt…



Der nächste grössere Ort war Ciudad Quesada, auch San Carlos genannt und lag ca. 30 Busminuten von Santa Rosa entfernt. An den Wochenenden verbrachte ich meistens einige Stunden dort, einfach um mal wieder andere Gesichter zu sehen und an einem lebhafteren Ort zu sein. Zudem war da das Internet um einiges schneller und ich konnte etwas anderes essen als Reis und schwarze Bohnen, die es in meiner Familie jeden Tag gab!

Zudem war ich auch froh, nicht den ganzen Tag im Haus meiner Gastfamilie sein zu müssen. Da war jeden Tag Drama pur! Ständig hatten die Krach und die Mutter schrie herum. Sobald sie ihre „Happypille“ (Antidepressiva oder so was) geschluckt hatte, war sie Himmel hoch jauchzend, man wusste aber nie wann die Wirkung nachliess, plötzlich war ihre Stimmung wieder am Boden und das Geschrei ging von Neuem los.. Zudem schlägt sie ihre Tochter und ihr Grosskind ziemlich häufig! Für mich war es sehr schwierig nichts zu sagen, aber ich denke es ist besser sich nicht einzumischen. Die Mutter schläft mit der 12-jährigen Tochter in einem Zimmer und der Vater im Anderen. Also wenn es in meiner Familie so zu und her gehen würde, würde ich bestimmt keine Gäste mehr aufnehmen! Aber vorher würde ich dafür sorgen, dass es gar nicht soweit kommt… Sie beherbergen die Volunteers nur wegen dem Geld, und das merkt man auch! Und in meiner letzten Nacht musste ich noch etwas miterleben, das nie vergessen werde!

Jeden Morgen, inklusive Samstag und Sonntag war zwischen 5.00 und 6.00Uhr Tagwach, es gab keine Chance länger zu schlafen, weil erstens die Wände nur 2cm dick waren und zweitens die Mutter wie gesagt von früh bis „spät“ rum schreit. (um ca.21.00Uhr war jeweils Nachtruhe)



Was ich gelernt habe: Auch an den idyllischsten Orten gibt es Probleme ;-)


Übrigens, auch die Fotos von der Costa Rica- Rundreise sind nun auf Picasaweb
http://picasaweb.google.com/109237574076486479375/RundreiseMitMamiHansruedi#

Sonntag, 5. Dezember 2010

Corcovado

Der zweitletzte Aufenhalt war dann in Corcovado. Dieser Ort kann man auch nur übers Wasser erreichen. Die Landschaft sah aus wie aus dem Film Cast away, einsam und unberührt. Mit der Hin- und Rückreise hatten wir Glück, es war trocken! Aber den Tag, den wir auf der Insel verbrachten, war wieder völlig verregnet! Wir liessen uns jedoch nicht aufhalten, packten Stiefel und Regenjacke und gingen auf Entdeckungsreise.


Tiere sieht man bei diesem Wetter aber natürlich nicht viele, aber immerhin haben wir uns bewegt und waren an der frischen Luft. Ich liess mir dann noch sagen, dass dieser November der nasseste seit 20 Jahren war!
Rückblikend auf die ganzen zwei Wochen, haben wir sehr viel erlebt und gelernt, aber auch viel Feuchtigkeit aushalten müssen. Die Kleider, die Betten alles war immer feucht. Und gestern war mein Bett nicht nur feucht, es regnete auf mich runter!! Aber wir nahmen es mit Humor, bleibt einem ja auch nichts anderes übrig!


 An diese Feuchtigkeit gewöhne ich mich nie! Ich hoffe, dass es in den nächsten 6 Wochen besser wird...Morgen beginnt ein neues Abenteuer. Ich verabschiede mich von Mami und Hansruedi und reise nach San Carlos wo ich dann im Tierpark arbeiten werde.  In der neuen Gastfamilie habe ich wahrscheinlich kein Internet, also werde ich die Mails nicht mehr so schnell beantworten können.

Ich wünsche euch allen noch eine ganz schöne Adventszeit, schöne Weihnachten und dann einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

PROSIT!! ;-)

Manuelantonio

Heute besuchten wir die Villa Vanilla. Der Besitzer erklärte uns, wie er Ceylon-Zimt, Kakao und Vanillestängel herstellt. Zudem führte er uns durch seinen riesen Garten, zeigte uns Pflanzen, liess uns an einigen Blättern riechen oder einige Pflanzen sogar schmecken. So hatte ich heute zum Beispiel ein Pfefferkorn ganz frisch ab Baum gegessen, die Pflanze aus der das Parfum Channel gemacht wird oder am Blatt des Zimtbaumes gerochen. Ich lernte wieder einiges dazu!
Wusstet ihr zum Beispiel wie Zimt hergestellt wird? Ich hatte keine Ahnung, dass er aus einem Baum gemacht wird!
Der Baum wird gefällt und der Stamm in kleine Stücke gesägt.
Danach wird die Rinde geschält, welche hier später zum Humus machen gebraucht wird. Die nächste Schicht, die abgeraspelt wird, ist dann der Zimt, der im Ofen getrocknet und danach als Zimtstängel verkauft wird… Der Rest des Holzes wird verbrannt und erzeugt die Wärme um den Zimt, den Kakao und die Vanillestängel zu trocknen.


Auch die Vanillestängel durchlaufen einen langen Prozess. Die Blüte an der Pflanze öffnet sich nur ein Mal für kurze Zeit und zwar von 6.30- 13.00 Uhr. Wenn sie in dieser Zeit bestäubt wird, entsteht daraus in ca. 8 Tagen eine Vanillebohne. Diese braucht dann aber 9 Monate um zu reifen! Falls die Blume nicht bestäubt wird, fällt sie ab und es wächst keine Vanillebohne.


Nach dem Ernten werden die Vanillebohnen in einem langen Prozess getrocknet, bis sie einen Feuchtigkeitsgehalt von 25% haben. Danach kann man sie über Jahre lagern, je älter sie sind desto besser werden sie.

Und hier noch ein Bild von meiner Lieblingspflanze. Was ist das wohl?



Genau ein Kakaobaum :-) Auch die Kakaobohnen sind eigenartig. Die Frucht entsteht zwar wie viele andere auch, aus einer Blume aber diese Blume wächst direkt aus dem Stamm heraus!

Ansonsten haben wir nicht viel unternommen in Manuelantonio, da es einmal mehr, sehr regnerisch war...