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Montag, 27. Juni 2011

Zeit zum Zurückschauen und zu danken

Nun geht mein Traum zu Ende, in Kürze werde ich wieder in der Schweiz sein und meine „alten“ Freunde und meine Familie in die Arme schliessen können. Je näher ich der Heimreise kam, umso mehr begann ich dieses Jahr zu reflektieren. Ich betrachtete die Fotos, die in den 11 Monaten entstanden sind und bin überwältigt, was ich alles erleben durfte!! Ich erinnere mich, wie ich die leeren, weissen Seiten meines Tagebuchs betrachtete und gespannt war welchen Inhalt es bald haben wird. Nun ist es ein Buch mit über 250 beschriebenen Seiten und somit mein ganz persönliches, neues Lieblingsbuch.
Als ich in Zürich durch den Zoll ging und meiner Familie das letzte Mal durch die Glasscheibe zuwinkte machte sich ein seltsames Gefühl in mir breit. Unteranderem Zweifel, ob ich wirklich das Richtige tue. Nun gab es kein Zurück mehr, gleich werde ich alles hinter mir lassen, Familie, Freunde, meine Heimat. Sprich alles, was mein bisheriges Leben ausmachte. Ich flog in eine neue, unbekannte Zukunft, ganz auf mich alleine gestellt, für mich selbst verantwortlich. Nun wurde mir auch bewusst, was die vielen Leute gemeint haben, als sie zu mir sagten, ich sei mutig so alleine los zu ziehen… Doch neben Angst spürte ich auch eine grosse Neugier und Lust auf das Neue und Unbekannte, das auf mich zukommen würde. Heute bin ich überzeugt, dass es das Richtige war diesen Schritt zu wagen!
Es war nicht immer einfach und nicht alles was ich erlebt habe war super und schön, aber ich habe es geschafft das Beste daraus zu machen und zu lernen..
So wurde ich zum Beispiel ganz am Anfang meiner Reise, nämlich mit dem Voluntariatsjob in Buenos Aires, schon zum ersten  Mal auf die Probe gestellt. Ich brauchte einige Zeit um mit der scheinbar undankbaren Art der Kinder zurecht zu kommen. Mit Hilfe der Angestellten versuchte ich mich in die Lage der Kinder hinein zu versetzen. Diese Kinder leiden unter Armut, sie hatten nichts zu geben, weil sie nichts besitzen. Sobald sie etwas kriegten, waren sie sehr besitzergreiferisch, da es sehr ungewohnt und neu für sie war. Die meisten Menschen geben gerne etwas, auch diese Kinder. Sie können uns jedoch mit nichts Materiellem beschenken, was sie sehr traurig macht. Ich begann das Zusammensein mit diesen Kindern als Geschenk zu betrachten, das sie mir machten. Nicht nur ich tat etwas für sie, sie taten auch etwas für mich. Obwohl diese Zeit nicht einfach war, konnte ich einiges von diesen Kindern lernen.

Nach Argentinien reiste ich nach Costa Rica, wo sich meine Reisepläne etwas änderten. Anstatt nur Costa Rica zu bereisen, war ich schlussendlich in einer Grosszahl der mittelamerikanischen Länder. Ich liess mich von den Salsarhythmen und den temperamentvollen Volk Latinamerikas verzaubern. Ich liebe die Atmosphäre, die Natur und die Leute dieser Länder!!

In Florida erlitt ich dann einen riesen Kulturschock! Wenn ich jetzt aber die Fotos betrachte, finde ich es doch ganz schön und bereue diese vier Wochen meiner Reise nicht. Einzig die Schule hätte ich da nicht besuchen müssen, die gehört zum Kapitel Zeitverschwendung…

Weiter ging meine Reise nach Australien. Nun befand ich mich am weitesten Weg von meiner Heimat. Mit Susanne kam jedoch für den ersten Monat ein Stückchen Heimat zu mir. Gemeinsam reisten wir durch das sechstgrösste Land und die grösste Insel der Welt. Australien, das Land indem es mehr Lebewesen gibt, die einen umbringen können als irgendwo sonst.. In diesem Land können dich selbst die flauschigsten Raupen ausser Gefecht setzen. Wenn man nicht plötzlich unerwartet von einer Schlange gebissen wird und tot um fällt, wird man vielleicht von einem Hai oder Krokodil gfressen, von den tückischen Meeresströmungen hilflos in den Ozean hinausgetragen oder man taumelt mutterseelenallein im brütend heissen Outback in einen kläglichen Tod….
Aber stellt euch vor, ich lebe noch und ich hatte keinerlei gefährliche Situationen! Ausser dass Susanne und ich fast von den Fluten in Airlie Beach weggespühlt wurden oder mich die Fliegen im Outback fast auffrassen… ;-)  Nein im Ernst, abgesehen vom vielen Regen an der Ostküste hatte ich eine super Zeit in Australien und möchte unbedingt wieder dahin zurück.

Und schon trat ich die letzte Etappe meiner Reise an. Südostasien, wiederum eine komplett neue Welt! Obwohl ich die Müdigkeit langsam spürte, erlebte ich hier eine super Zeit!!
Laos, Vietnam und Kambodscha leiden alle unter einer Armut, wie ich sie bis jetzt in den anderen Ländern noch nicht sah. In all den Ländern mit Armut war ich immer in Klinsch. Es tat weh, die flehenden Kinderaugen zu sehen und ihnen nicht helfen zu können. Wenn man ihnen etwas abkauft muss man sich bewusst sein, dass man ihnen nicht wirklich hilft, sondern eher das Gegenteil bewirkt. Diese Kinder werden von ihren Eltern zum Arbeiten geschickt, zehn, zwölf Stunden am Tag. Wenn sie gutes Geld nach Hause bringen, schicken die Eltern sie natürlich weiter auf die Strasse. Aber die Kinder sollten zur Schule gehen und was lernen, damit sie nicht ihr ganzes Leben als Strassenverkäufer verbringen
Erschütternde Geschichten diverser Länder wie Guatemala oder Kambodscha machen mich sehr nachdenklich. Ich frage mich, wie misshandelte Leute weiterhin in einem Land leben können, in dem man ihnen so Schreckliches angetan hat.  Für viele dieser Leute ist die Antwort aber klar. Sie lieben ihr Land. Das Land sind die Menschen, die Kultur und die Natur, nicht die Regierung, die Politik oder die Polizei. Dies scheint ein wichtiger Unterschied zu sein.
Ich werde bestimmt noch lange mit der Verarbeitung meiner Erlebnisse beschäftigt sein und hoffe, euch mit meinem Blog ein Stück weit mit auf meine Reisen genommen zu haben. Ich freue mich,  euch mehr zu erzählen und mit euch Gedanken auszutauschen.

Nun ist es auch Zeit zu danken! Ich möchte allen danken, die mich unterstützt haben und hinter mir standen. Allen, die mir halfen die Reise zu planen und bei Fragen Red und Antwort standen.  Mein Dank gilt allen, die mich auf meiner Reise begleiteten oder die mich als Gast bei sich aufnahmen.  Ich danke den Personen, die mich in die Arme nahmen, wenn ich es nötig hatte, die mir das Gefühl von Geborgenheit gaben und mich auf den Boden zurück holten, wenn ich abzuheben drohte… Denen, die mit mir lachten und weinten. Ich danke den Personen, mit denen ich schöne Erlebnisse teilen konnte und die somit meine Reise zu etwas ganz Besonderem machten. Denen, die schöne Erinnerungen hinterliessen, denen die mich inspiriert und zu neuen Zielen führten. Ich danke allen, die immer ein offenes Ohr für mich hatten, mich vielleicht nicht immer verstanden aber trotzdem Verständnis zeigten. Und natürlich euch allen,  ihr die meinen Blog bis zum Schluss verfolgten und immer wieder eine Mail, Sms oder sogar einen Brief schrieben!!!
Danke meinen Schutzengeln, dass ich ohne Probleme oder Krankheiten rund um die Welt reisen konnte… Und zum Schluss, danke ich all denen fürs Verständnis, denen ich nun vergessen habe zu danken ;-)

Nun begebe ich mich mit einem Rucksack voller schönen Erinnerungen und Erlebnissen in Richtung Flughafen, wo ich in wenigen Stunden meine nächste Reise antrete, nämlich diejenige zurück in den Alltag!
Am Dienstag, 28. Juni 2011 um 12.35 Uhr hat mich die Schweiz vorerst zurück. Für wie lange steht in den Sternen…

Freitag, 24. Juni 2011

Phuket & Koh Phi Phi

Diejenigen, die nun einen langen Bericht über meine Erlebnisse in Phuket erwarten, muss ich leider enttäuschen. Viel habe ich da nämlich nicht angestellt. Irgendwie fühlte ich mich total energielos und hatte Mühe mich für etwas zu motivieren. Deshalb verbrachte ich die meiste Zeit am Strand, am Pool oder schlenderte durch den Ort Karon Beach. Zudem habe ich viel gelesen, mein Tagebuch nachgetragen (bin noch immer nicht up to date!) und viel über die vergangene Zeit nachgedacht… Es gibt einiges zu verarbeiten!
Phuket ist die grösste Insel von Thailand, so gross, dass man überhaupt nicht das Gefühl hat sich auf einer Insel zu befinden. Das pulsierende Nachtleben findet vor allem in Patongbeach statt. Ich war einen Strand weiter südlich. (Karonbeach) Auch hier hat es einige Bars und Pubs, in welchen allerdings Thaifrauen auf Männer warteten. In solchen Lokalitäten halte ich mich eher weniger auf. Da ich ja zum Ausruhen in Phuket war, störte mich dies auch gar nicht. Vor dem Essen genoss ich jeweils eine Massage und ging dann bald mal ins Bett.



Massagestudios sind an jeder Ecke anzutreffen und die Thaimassage ist weltbekannt. Ich bevorzuge allerdings eine normale Rücken- Nackenmassage, wobei zur Abwechslung eine Thaimassage nicht schlecht ist. Da hatte ich doch ein lustiges Erlebnis als ich mich eben einer solchen unterzog. Eine kleine, feine Thailänderin spazierte und turnte frisch fröhlich auf meinem Körper herum. Nach einigen Minuten fragte sie mich doch tatsächlich ob ICH eine Akrobatin sei! Ich gab ihr zurück, dass wenn eine von uns die Akrobatin sei, dann bestimmt sie…  Sie lachte, nahm meinen linken Fuss und presste ihn an mein rechtes Ohr (ich lag auf dem Bauch) und sagte, also wenn das keine Akrobatik sei… Sie war begeistert von meiner Beweglichkeit. Und wenn ich davor eingerostet war, dann war ich es danach ganz bestimmt nicht mehr!!



Am 22. Juni verliess ich Phuket und reiste mit der Fähre nach Koh Phi Phi. Ich hatte mich überhaupt nicht auf diese Insel vorbereitet und somit auch keine Ahnung was mich erwartet. Es wird schon gut kommen…Ich nahm an, dass es eine ruhige, schöne, niedliche Insel ist, eben perfekt zum entspannen. Ich wurde vom Gegenteil überrascht! Die Insel ist zwar Auto-, Tuktuk- und Rollerfrei was doch eigentlich eine gewisse Ruhe mitsich bringt, sie ist aber von jungen Backpackers voll gepackt. Restaurants, Bars, Tourbüros und Shops umgeben die engen Strässchen und an jeder Ecke könnte man sich ein Tatoo stechen lassen. Mit Thailand hat dieser Ort nicht viel zu tun. Am Abend dröhnen einem von allen Seiten die Bässe um die Ohren, da gesellt man sich am besten unter die Partylustigen, da man sowieso nicht schlafen kann… Für die Einen tönt dies nun vielleicht wie ein Alptraum, für die Anderen wie das Paradies. Für mich ist es nicht das was ich erwartet habe, aber so ab und zu mal ein bisschen Touristengetümmel und Ausgelassenheit schadet nicht, solange es nur für 3 Tage ist…




Erholen und schlafen kann man ja am nächsten Tag am Strand… Was mir auch aufgefallen ist, dass viele mit einem Verband an Fuss, Knie oder Arm herum laufen, weiss der Henker was die alle anstellen! Als ich heute eine Angestellte von einem Tourbüro darauf ansprach, meinte sie nur, sie wisse es auch nicht, aber glaube dass die Leute einfach zu viel trinken und sich beim Umfallen verletzen.. Tönt zwar logisch, wenn man die Angebote, kaufe ein  Bucket (ca. 5dl Kessel gefüllt mit x beliebigem Hochprozentigem) kriege 3 sieht,  so richtig glaubwürdig erschien mir diese Aussage aber trotzdem nicht.



Was bietet die Insel sonst noch, ausser den diversen Tagestouren zu anderen Buchten mit gratis Bucket, Party und Souvenirshops? Nicht sehr viel…  
Um nur ein ganz kleinwenig aktiv zu sein, habe ich gestern die steilen und beinahe endlosen (so kam es mir jedenfalls vor) Stufen zum Aussichtspunkt erklommen. Der Blick in die Weite war die Anstrengung auf alle Fälle wert! Dies wäre übrigens auch der Fluchtweg im Falle eines Tsunamis!



Ansonsten verbrachte ich viel Zeit am Strand oder am Pool mit lesen. Morgen ist auch schon der letzte Tag Paradies angesagt, bevor ich am 26. praktisch den ganzen Tag für die Rückreise nach Bangkok einplanen muss.  Da werde ich noch die zweitletzte Nacht meiner Weltreise verbringen und dann am 27. Juni, am späten Abend zum Flughafen gehen, meine Heimreise antreten und somit die letzte Nacht im Flugzeug verbringen, wie toll…

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Donnerstag, 16. Juni 2011

Siem Reap

Zuerst begleitete ich einige unserer Gruppe zum optionalen Mittagessen. Ich dachte, so mach ich wenigstens etwas und schlafe nicht nur. Ich gönnte mir eine superleckere schockoladen Crêpe :-D Danach schlenderte ich noch mit den Schwestern und der Nichte durch den Markt, bevor wir uns von einem Tuk Tuk ins Hotel fahren liessen. Ich liess mich aufs Bett fallen, genoss die Matratze und schlief kurz darauf ein. Nach zwei Stunden tiefem Schlaf wurde ich vom Wecker aus meinen Träumen gerissen! Schon war wieder essen angesagt!
Wir gingen in die Tempelbar, wo jeden Abend eine traditionelle Tanzaufführung stattfindet. Nach dem Essen schlenderten die Mädels durch den Nachtmarkt, unglaublich die könnten wahrscheinlich 24 Stunden shoppen... Ich ging ins Hotel zurück und legte mich wieder aufs Ohr.




Am nächsten Tag machten wir uns ausgeschlafen auf die Entdeckungsreise durch die verschiedenen Tempel von Angkor Wat. Viel dazu schreiben kann ich nicht. Ich genoss die Ruinen und die Spaziergänge. Es ist wieder einmal mehr sehr eindrücklich, zu was die Menschheit früher im Stande war! Die Tempel und Steinhauereien sind sehr schön! Aber schaut euch doch die Bilder an...





Zum Mittagessen gab es dann für die meisten von uns ein leckeres Sandwich und einen Fruchtsaft. Unser Guide, Komphak bestellte allerdings Schweinefleisch mit Ameisen! Er bot uns an, dieses Gericht zu probieren. Es sah schrecklich aus!! Dummerweise erzählte ich am Anfang dieser Gruppenreise, dass ich mir vorgenommen habe alles zu probieren was mir in diesen 11 Monaten angeboten wird (was die Lebensmittel angeht). Gareth vergass diese Aussage leider nicht! Na gut, Ameise in die Hand, Augen zu und rein damit, einmal kauen und mit viel Wasser runterspühlen!!! Vielen Dank Gareth!! Was für eine doofe Regel das doch ist... Aber stellt euch vor, ich habe es überlebt.
Den Nachmittag verbrachten wir mit weiteren Tempelbesichtigungen.





Zurück in Siem Reap begleitete ich Sharon und Richi zu einer Massage. Diesmal unterstützen wir ein Projekt und wurden somit von Blinden massiert. Dies war ein ganz spezielles Erlebnis.
Nach dem Abendessen hüpften einige von uns noch in den Hotelpool und liessen so den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen trafen wir uns um 5.00 Uhr um den Sonnenaufgang bei Angkor Wat zu bestaunen. Das ganze Spektakel dauerte allerdings nur ca. 10min. da der Himmel bewölkt war und es sogar leicht regnete :-( Naja vergeben so früh aufgestanden...




Wir gingen ins Hotel zurück um zu frühstücken und dann um 8.30 Uhr wieder los zu ziehen.Wiederum bestaunten wir schöne Tempelruinen.





Den Nachmittag war dann frei. Zuerst genossen wir unseren Hotelpool und dann gönnte ich mir wiederum einen Nanny Nap.. Unglaublich, dass ich am Nachmittag plötzlich schlafen kann!
Heute trafen wir uns schon um 18.00 Uhr fürs Abendessen. Es war Shelleys Geburtstag und unser letzter Abend alle zusammen, da Gareth am nächsten Tag bereits nach Hause fliegt. Gleich zwei Gründe zu feiern.. Es war ein super Abend, ich werde ihn nie vergessen!!







Den nächsten Tag verbrachten wir mit Reisen. Wir verliessen Siem Reap um 8.30 Uhr und erreichten Bangkok um 17.00 Uhr wo uns Gareth kurz darauf verliess.. Wie ich doch das Abschiednehmen hasse!!
Am nächsten Tag musste ich mich dann auch vom Rest der Gruppe verabschieden. Wir hatten eine super Zeit zusammen! Ich genoss jede Sekunde und vermiesse die Leute jetzt schon!
Ich bin nun wieder in einem Hostel in Bangkok. Morgen fliege ich nach Phuket und geniesse die letzten Tage meiner Weltreise am Strand und erhole mich...

https://picasaweb.google.com/109237574076486479375/SiemReap#

Homestay in Kampong Thom

Am 10 . Juni verliessen wir Phnom Penh und reisten mit einem öffentlichen Bus nach Kampong Thom, wo wir von unserem Minivan abgeholt wurden und zu den Sambor Prei Kuk Tempelruinen gefahren wurden.
Kaum da angekommen, umzingelten X Kinder unseren Bus und wollten uns Schals und andere Souvenirs verkaufen. Solche Szenen sind in Kambodscha an der Tagesordnung. Auch Vietnam und Laos leiden unter Armut, aber in Kambodscha ist es um einiges schlimmer. Man sieht hier viele bettelnde Kinder und zwar zu allen Uhrzeiten. Zudem hat es auch viele handicapierte Leute die auf der Strasse wohnen.
Wir wurden eine Weile von den Kindern durch den Wald und von Ruine zu Ruine begleitet. Sie folgten uns aber nicht den ganzen Weg, erwarteten uns jedoch freudig als wir zum Bus zurück kamen.
Der Spaziergang durch den Wald hat mir sehr gut gefallen. Es war sehr ruhig und im Schatten der Bäume war die Hitze auch etwas erträglicher.





Zurück im Bus konnte ich diesen bettelnden Kinderaugen nicht wiederstehen und kaufte dann doch einen Schal...
Bald darauf trafen wir in unserer Homestay Familie ein. Diesmal war die ganze Gruppe in einem Haus untergebracht. Für mich hatte dieses Erlebnis weniger mit einem Homestay zu tun, da wir uns kaum integrieren konnten.
Wir machten einen Spaziergang durch das Dörfchen. Hierzu einige bildliche Eindrücke..








Das Schlafen wurde dann allerdings zu einem Erlebnis! Wir schliefen auf dem Holzboden, ohne Matratzen unter einem Moskitonetz. Es war ziemlich heiss und ein riesen Geschnarch! Also schlafen konnte ich nicht wirklich! Ich holte den Schlaf dann am nächsten Tag im Bus und im Hotel nach...



Mittwoch, 15. Juni 2011

Phnom Penh

Den Mittwoch, 8. Juni verbrachten wir zum grössten Teil wieder im Bus. Wir verliessen Vietnam und reisten weiter nach Kambodscha, Phnom Penh.
Den Donnerstagmorgen hatten wir frei. Da sich in mir in den letzten Tagen, bei dem vielen herum sitzen eine riesen Energie anstaute, entschloss ich mich zum Joggen, was sehr gut tat. Danach brauchte ich allerdings einige Zeit um meine Körpertemperatur wieder zu normalisieren... Später begleitete ich die anderen zum Markt. Lange hielt ich mich da jedoch nicht auf, erstens ist es immer das Selbe und zweitens war es viel zu heiss!
Am Nachmittag startete dann unser Programm und somit einer meiner traurigsten Tage auf dieser Reise. Wir besuchten das Völkermordmuseum Toul Sleng und die Killing Fields. Damit ihr versteht, wieso dieser Nachmittag so erschütternd war für mich, schildere ich euch die tragische Geschichte von diesem Ort.
Toul Sleng befindet sich in den ehemaligen Toul Svay High School Gebäude, in denen die Khmer rouge zwischen 1957 und 1979 ihr berüchtigtes Gefängnis S-21 unterhielten. Mehr als 20000 Menschen wurden hier bestialisch ermordet. Vor allem die gebildete Elite lernte das S-21 Verhör- und Folterzentrum fürchten: Ärzte, Lehrer, Militärpersonal, Verwaltungsangestellte und andere Verdächtige wanderten durch die erbarmungslosen Hände der Khmer rouge. Das Regime wählte seine Opfer willkürlich aus. Sogar Kinder und Babys wurden verhaftet und gnadenlos abgeschlachtet.
Obwohl das Gelände von hohen Mauern und Stacheldraht umgeben ist, fällt es schwer zu begreifen, dass an diesem so friedlich wirkenden Ort einst menschenverachtende Verhöre und Folterungen sattfanden. Durchschnittlich 1500 Gefangene waren da untergebracht, in winzige Zellen gepfercht oder in den früheren Klassenräumen an den Boden oder aneinander gekettet. Noch immer sind die oberen Stockwerke mit Stacheldraht abgesichert, der die Häftlinge am Sprung in den Tod hindern sollte.




In manchen Zellen stehen noch eiserne Bettgestelle, an denen die Inhaftierten festgekettet waren. Andere Räume sind so klein, dass ein ausgewachsener Mensch nicht genügend Platz hatte, um sich zu strecken! Als die vietnamesische Armee das Gefängnis 1979 erreichte, traf sie nur noch sieben Häftlinge lebend an. Überall lagen die Leichen von Gefangenen, die erst kurz zuvor ermordet wurden. Ihre Leichen wurden im Hof begraben. An den Wänden im Erdgeschoss hängen tausende Schwarzweissblider von Opfern, aus deren Augen die gesamte Bandbreite von Emotionen spricht, von Angst und Hoffnung über Trotz bis hin zur Leere. Sie alle tragen eine Nummer, da die Khmer rouge genau notierte wer ihnen in die Hände fiel. Ein grossteil der Ermordeten waren Kambodschaner, aber auch Ausländer wurden verhört und getötet.





Die Bestürzung lässt auch nach der Fotoausstellung nicht nach. Es folgen detallierte Gemälde über die Foltermethoden, welche von einem inhaftierten Künstler gemalt wurden.
Nach diesem Museum musste ich erst mal etwas Luft schnappen, bevor wir dann weiter zu den Killing Fields fuhren.
Hier wurden weitere Menschen auf brutalste Art und Weise hingerichtet. Immer wieder entdeckt man Knochen, die vom Regen an die Oberfläche gebracht wurden. Auch Kleidungsstücke und andere Gegenstände wurden gefunden.
Unverständlich für mich ist, dass sich heute direkt neben diesem grauenhaften Ort eine Schule befindet.
Ich stand da, betrachete diesen Ort des Schreckens und es viel mir schwer die Tränen zurück zu halten! In ganz Kambodscha hat man über 333 Killing Fields gefunden, die kleineren Plätze wurden allerdings nicht einberechnet. Über 3 Mio. Menschen wurden auf schrecklichste Art und Weise ermordet!

Donnerstag, 9. Juni 2011

Hanoi nach Saigon

Wir verliessen am Dienstagmorgen das Boot und reisten nach Hanoi zurück, wo wir einen freien Nachmittag hatten. Ich bin zuerst etwas in der Stadt herum geschlendert, bevor ich mir einen Nanny Nap ( Mittagsschläfchen) gönnte. Später trafen wir uns alle wieder um ins Water Puppet Theater zu gehen. Es war schön diese Veranstaltung besucht zu haben, ehrlich gesagt war ich aber froh, dass es nicht Stunden dauerte. Die Musik entsprach nicht gerade meinen Vorlieben und die tanzenden Puppen wurden mit der Zeit auch etwas langweilig.




Nach dem Nachtessen spazierte ich mit Gareth zum Hotel zurück. Es ist jedes Mal ein neues Erlebnis durch diese Stadt zu gehen. Die Gerüche, der Lärm und die 1oooenden Motorbikes machen das Abenteuer perfekt.
Am Mittwoch besuchten wir den Ho Chi Minh Komplex. Diese Art von Touristenattraktion hasse ich! Wir mussten in Einerreihe gehen, wurden von Sekuritasleuten gestossen und durften nicht eine Sekunde still stehen. So gingen wir am aufgebahrten Ho Chi Minh vorbei, total bescheuert. Wahrscheinlich durften wir nicht stehen bleiben, weil man sonst sehen würde, dass er nicht echt ist. Also ich glaube auf jeden Fall, dass es nur eine Wachsfigur ist… Der Park rundherum war zwar sehr schön, aber da ein Nationalfeiertag war, befanden sich viele Leute da, es war ein Geschrei und Gedränge. Das Gleiche galt für das Museum. Wie ich das doch liebe, wenn ich etwas lesen möchte und von hinten gestossen werde, eine wütende Mutter ihr Kind anschreit direkt neben meinem Ohr und das Kind mich mit glaceverschmierten Händen am Bein festhält.. Lange blieb ich nicht da drin und gelernt habe ich auch nicht viel…



Am Nachmittag durchstöberte ich mit den anderen Ladies den Markt. Als wir Schuhe kaufen wollten, haben sie immer gesagt: „ No sell“ Da fragt man sich, wozu die denn alle in ihren Ständen sitzen?! Ich war bald im Hotel zurück, wo wir darauf warten mussten an den Bahnhof gebracht zu werden.
Der Nachtzug nach Hue war um einiges schlechter als der Letzte. Wir hatten diesmal 4er Kabinen. Die Betten waren sehr schmal und ich wurde die ganze Nacht von der kalten Klimaanlage angepustet. Die Fahrt im letzten Zug war um einiges sanfter als diese. Naja auf einen schlechten Tag folgte dann auch eine schlechte Nacht im Zug.

In Hue angekommen machten wir uns gleich auf eine Rollertour durch die Gegend. Wir wurden allerdings Chauffiert. Zuerst fuhren wir zum Palast und schauten uns diese ganze Anlage an. Danach ging es weiter über ein Reisfeld zu einer Frau, die uns zeigte wie sie die traditionellen Hüte herstellt. Später konnten wir sehen wie der Reis verarbeitet wird. Eigentlich erstaunlich wie günstig der Reis ist, wenn man bedenkt wie viel Zeit und Arbeit in der Produktion steckt!




Später genossen wir ein typisch vietnamesisches Essen wie es die Mönche geniessen. Es war sehr frisch und gesund, ohne Fleisch. 
Am Nachmittag ging die Fahrt weiter zu einem Aussichtspunkt über den Parfumriver und dann zum Königsgrab. Später fuhren wir mit einem Boot den Parfumriver hinunter und wurden dann mit dem Roller zum Hotel zurück gebracht. Es war ein spannender und abwechslungsreicher Tag. Die Hitze hat mich allerdings ziemlich erschlagen!




Am Freitag 3. Juni reisten wir bereits weiter nach Hoi An, wo wir drei Nächte blieben. Die Fahrt über den Hai Van Pass war sehr schön, ich genoss die Aussicht.



In Hoi An machten wir nach dem Mittagessen einen Orientierungsspaziergang. Es ist ein kleines Dörfchen mit viel Charme. Es hat X Schneiderläden, Souvenirshops und Kaffees.
Vor dem Abendessen genossen alle ein Bad im Hotelpool. Ich finde es richtig schön, wie diese Gruppe auch die Freizeit immer zusammen verbringt!




Nach dem Essen schlenderten wir durch die Strassen. Ich wollte mir eigentlich nichts schneidern lassen, konnte dem Angebot dann aber nicht wiederstehen! Nun bin ich um einen Wintermantel und einen Jupes reicher. Und ich dachte zuerst noch, wer ist so doof und kauft in dieser Sauhitze einen Wintermantel ;-)
Den zweiten Tag in Hoi An habe ich mal ein bisschen Ausgeschlafen, bevor ich einen weiteren Streifzug durch das Städtchen machte. Diesmal kaufte ich mir endlich neue Flipflops, die übrigens auch Massgeschneidert wurden. Meine Alten waren schon richtig durchgelatscht und kaputt…
Am Nachmittag um 15.00 Uhr trafen wir uns für eine Fahrradtour. Wir fuhren so langsam, dass es schwierig war das Gleichgewicht zu halten. Bei diesem Tempo konnte man auch gut in der Gegend rum träumen, was mir allerdings zum Verhängnis wurde! Ich bin doch tatsächlich vom Fahrrad gefallen! J Unglaublich! Ausser einer „Blöiele“ ist mir aber nichts passiert…




Am Montag 6. Juni verliessen wir Hoi An am frühen Morgen und flogen nach Saigon, auch Ho Chi Minh City genannt. Da machten wir am Nachmittag einen Ausflug zu den Cu Chi Tunnels welche im Vietnamkrieg gebildet wurden. Es war spannend diese Anlagen zu sehen, ich konnte mir aber nicht viel merken, was uns der Guide erzählt hat. Ich merke, dass ich nicht mehr so aufnahmefähig bin. Auf der Heimreise konnten wir mal wieder das Verkehrschaos bewundern. Stellt euch vor 2/3 von der schweizer Bevölkerung wäre mit dem Roller auf engstem Raum unterwegs, das ist Saigon! Es ist einfach unbeschreiblich!





Hier verbrachten wir einen lustigen Abend in der Crazy Buffalo Bar. Stellt euch vor, der DJ spielte für mich sogar einen Schweizer Song! So dröhnte durch die Lautsprecher Mighty Queen von Gotthard, mitten in Vietnam!! Vielen Dank Gareth… Das war suuuuper!!! J



Am Dienstag gingen wir auf einen Tagesausflug im Mekongdelta. Diese Tour startete viel zu früh, vor allem nach einer Nacht wie der letzten!
Wir hielten zuerst in einem Restaurant, wo es einen schönen Garten mit Hängematten hatte.. Mein Paradies ;-) Danach gingen wir auf eine Insel wo wir verschiedene Früchte probieren konnte, während einige Musiker traditionelle Lieder spielten. Für diejenigen mit rebellierendem Magen und dröhnendem Kopf war diese Attraktion allerdings nicht wirklich angenehm. Gewisse Früchte hatten aber schon einen eigenartigen Geschmack!


Weiter ging die Fahrt mit einem Tuktuk ohne Dach, was ziemlich gefährlich war. Wir mussten uns ständig bücken, damit wir nicht von Ästen erschlagen wurden. Zudem waren Stromkabel direkt über unseren Köpfen gespannt!
Nach dieser Rumpeltour konnten wir uns auf einem Kanu wieder etwas erholen und die Ruhe und Harmonie geniessen, bevor es dann zum Mittagessen ging.


Als sie uns drei ganze Fische vor die Nase stellten war den Meisten den Appetit vergangen. Dieser Anblick war nicht gerade einladend. Zudem sahen wir, wie sie einer Kobra den Kopf abschnitten und deren Blut auslaufen liessen um später in den Reiswein zu mischen! Prosit!!
Nach dem Essen wurden wir dann wieder zum Hotel gebracht und hatten einige Stunden Freizeit.

Am Abend machten wir eine Cyclotour durch die Stadt. Dies war ein lustiges Erlebnis. Danach war bei mir ziemlich bald Nachtruhe angesagt!




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