Je höher wir kamen, umso mehr ähnelte die Landschaft der Schweiz. Am höchsten Punkt genossen wir eine wunderbare Aussicht. Man konnte bis zu den Schneebedeckten 6000er sehen. Eine kleine Kirche kennzeichnet den höchsten Punkt. In der Kirche liegen ganz verschiedene Opfergaben wie Kokainblätter, Zigaretten, Mandarinen, Schokolade etc. Auf mich wirkte dieses Bild eher chaotisch, wie ein gorsser Abfallhaufen, aber für die Argentinier haben diese Opfergaben wohl eine andere Bedeutung.
Unser Weg führte uns weiter durch den Nationalpark Los Gardones. Eine scheinbar unendliche Ebene mit tausenden Kakteen die über 400 Jahre alt sind. Die Kaktusse wachsen pro Jahr 3-5cm. Diejenigen, die wir sahen waren ungefähr 18m hoch!
In Cachi angekommen, genossen wir wiederum einheimische Spezialitäten, bevor wir das Städtchen besichtigten. Auch dieser Ort ist sehr ruhig und heimelig. Viele kleine Souvenirläden und Restaurants befinden sich um den Hauptplatz herum. Das Städtchen ist sehr klein und schnell besichtigt. Deshalb setzten Adeline und ich mich auf eine Bank auf dem Hauptplatz, genossen eine Glace und beobachteten das Treiben.
Auch in diesem Städtchen fühlte ich mich Jahre zurückversetzt, es erinnerte mich stark an Westernfilme.
Auf dem Heimweg genoss ich noch die letzten Blicke in die Ferne der Provinz Salta.
Rückblickend lässt sich sagen, dass ich viele schöne, imposante Landschaften gesehen habe, welche wiederum ganz anders waren, wie das was ich bisher von Argentinien gesehen habe. Was mich nachdenklich macht ist die Lebensart der Menschen hier. Einerseits strahlen sie zwar eine tiefe Ruhe und Zufriedenheit aus, andererseits wohnen sie in kleinen, verlotterten Häuschen, welche wir in der Schweiz zum Teil nicht mal als Garagen benutzen würden. In diesen Häuschen wohnen bis zu sieben Personen! Unvorstellbar für uns... Bilder, wie eine Person den Acker mit Pferd und Wagen bestellt, erinnern an Grosselterns Zeiten. Es scheint, als hätte die Entwicklung einen grossen Bogen um die ländlichen Regionen Argentiniens gemacht.
Die Kolonialmacht Spanien hat die Architektur der Stadt Salta sichtlich geprägt. Auch diese Stadt ist überschaubar und gepflegt. Das Zentrum besteht aus dem Hauptplatz Plaza 9 de Julio. Rund um diesen Platz befinden sich die wichtigsten Gebäude der Stadt, wie die Kathedrale oder der Cabildo (Rathaus).
Etwas ausserhalb des Zentrums führt eine Gondel auf den Hausberg Cerro San Bernardo. Man kann aber auch zu Fuss hoch gehen. Während ich mich für die 1026 Stufen zu Fuss entschied, fuhr Adeline mit der Gondel auf den Gipfel. Von da Oben hatten wir eine wunderschöne Panoramasicht über die ganze Stadt und in die Berglandschaften von Salta. Leider hatte ich den Fotoapparat vergessen! :-( Deshalb kann ich euch keine Bilder zeigen...
Später hiess es dann, sich von Salta zu verabschieden und die 20 Busstunden nach Buenos Aires in angriff zu nehmen. Der Bus war ziemlich unkonfortabel, er hatte schmale Sitze und die Rückenlehne konnte auch nicht wirklich gut nach hinten gekippt werden. Es war wieder eine mühsahme, ansträngende Reise mit wenig Schlaf... Langsam gewöhne ich mich daran!