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Freitag, 18. Februar 2011

Orlando


Am Wochenende reiste ich mit drei Schulkameraden nach Orlando, das Vergnüngungsmecka von Florida schlecht hin. Nebst Disneyworld, findet man die Universal Studios, Universal Islands of Adventure, Seaworld etc. Langweilig wird es da bestimmt niemandem.
Die Hinfahrt war im vergleich zur Rückfahrt geradezu langweilig, aber dazu später..

Den Samstagnachmittag verbrachten wir im Universal Studios wo es nebst Achterbahnen diverse Atracktionen zu Filmen wie Man in Black, Shreck oder Twister gab. Dieser Park war eher zum rum schlendern und um in die Welt der Filme einzutauchen.

Am Sonntag besuchten wir den Islands of Adventure Park. Wir wurden mit diesem Satz begrüsst:


Das Abenteuer begann in der Tat! Dieser Park hatte nun mehr Achterbahnen, obwohl auch hier viel auf den Filmen basierte. In diesem Park konnte man zum Beispiel mit Harry Potter auf dem Besen durch die Luft sausen, oder mit einem Schiff durch die Landschaft von Jurasic Parck tuckerln. Der Park ist sehr schön aufgebaut.
Da Marie schwanger ist und Nicole und Stefan nicht so die begeisterten Achterbahnfahrer waren, begab ich mich oft alleine auf die Bahnen. In Begleitung hätte es natürlich mehr Spass gemacht, aber auch so war es ein super Erlebnis! Die berauschende Geschwindigkeit dieser Dinger war atemberaubend und unbeschreiblich!!

Nicole und ich
Das Schild auf dem folgenden Foto zeigte in Richtung "Freefall". Da wird man in einer gewalts Geschwindigkeit in die Höhe gejagt und fällt dann genau so schnell wieder runter. Zuerst war mir diese Bahn nicht so geheuer, Marie hat mich dann aber überredet. Ich ging und kam mit einem riesen "Smile" zurück! Das war die BESTE Bahn auf der ich je war!!! :-) Ich hätte 100x darauf gehen könne, was vielleicht auch der Sinn des Schildes "No return" erklärt...


Die beiden Türme rechts im Bild ist der Freefall





Beim Ausgang des Parks wurden wir mit dem Satz: "The Adventure continues" verabschiedet. Und jetzt kommt die Geschichte, welche dieses Wochenende unvergesslich macht.
Stefan und Nicole wechselten sich mit Fahren ab, Marie und ich genossen die Fahrt auf der Rückbank. Stefan sass am Steuer, Nicole war Copilot, sie meisterten ihre Aufgabe mit Bravur. Stefan war allerdings inspiriert von der Geschwindigkeit der Achterbahnen, so war der Zeiger der Geschwindigkeitsanzeige stetig etwas zu hoch. Er wurde von Marie freundlich darauf hingewiesen, dass man in der USA ziemlich schnell von der Polizei verfolgt wird, auch wenn man die Geschwindigkeit nur minim überschreitet. Sie sei nicht bereit eine Strafe zu bezahlen. Stefan fuhr für kurze Zeit etwas langsamer.


Einige Minuten später, es war bereits dunkel, begann plötzlich etwas blau zu blinken hinter uns. Wir wurden doch tatsächlich von einem Streifenwagen verfolgt! Für Marie und mich begann in diesem Moment das Schauspiel :-) Stefan fuhr rechts ran. Das Auto stand kaum still, hatte er schon die Kreditkarte zur Hand. Wenn seine Frau wüsste, wie schnell er diese Karte zücken kann.... Ich denke, das behalten wir besser für uns. Der Polizist stieg aus seinem Auto aus und kam langsam auf uns zu. Als er auf Nicoles Höhe stehen blieb, gab er ihr das Zeichen das Fenster zu öffnen. Hier muss ich vielleicht noch anfügen, dass Nicole dazu neigt, schnell nervös zu werden. Da sie den Fensteröffner nicht finden konnte, öffnete sie die Tür, welche vom Polizisten ziemlich forsch wieder zugedrückt wurde. Die Suche nach dem Fensteröffner ging weiter - noch etwas nervöser. Nicole drückte den erstbesten Knopf den sie fand, was aber in ihrem Fall die Zentralverriegelung war. Verdutzt schaute sie aus dem Fenster und versuchte dem Polizisten mit Handzeichen klar zu machen, dass dies ein Mietfahrzeug sei und sie leider den Fensteröffner nicht finden kann... Sie hat dann aber doch den richtigen Schalter entdeckt und siehe da, das Fenster öffnete sich. Nun erwarteten wir eigentlich alle, dass wir für das zuschnelle Fahren bestraft werden. Der Polizist machte uns aber nur darauf aufmerksam, dass das Licht hinten nicht eingeschaltet ist, und man unser Auto nicht sieht. Wir waren alle ziemlich erstaunt, da doch das Vorderlicht brannte. Nun, bei diesem Auto zündet das Vorderlicht automatisch an, wenn man den Motor startet, dass man die hinteren Lichter manuell noch einschalten muss, ist ja total unlogisch. Aber ok, wir waren alle erleichtert, als wir ohne zu bezahlen weiterfahren konnten. Den Rest der Reise war der Geschwindigkeitszeiger dann immer exakt genau da, wo er sein sollte. :-)

https://picasaweb.google.com/109237574076486479375/Orlando#

Mittwoch, 16. Februar 2011

Fort Lauderdale

Nun bin ich schon 1 1/2 Wochen in der USA, zumindest physisch. Mein Herz und meine Gedanken sind noch immer in Mittelamerika... Ich habe extrem Mühe mich hier einzuleben. Ständig ertappe ich mich beim Kopfschütteln. Die unfreundliche Art und die Einstellung dieser Leute geht mir auf den Zeiger! Alles ist total übertrieben. Es kommt mir alles so unwirklich und unecht vor. Und dann überall diese Klimaanlagen! In den Gebäuden braucht man Winterkleidung und wenn man nach draussen kommt erschlägt dich die Hitze..
Ich hatte auch einen schlechten Start in der Schule. Die Philosophie der Schule ist, lernen durch sprechen. Wir hatten die ganze Woche keine einzige Grammatikstunde, wir diskutierten über Facebook und Hamburger! Und dafür bezahle ich noch! Ich ging zur Chefin und erklärte ihr, dass dieser Unterricht überhaupt nicht meinen Vorstellungen entspricht, worauf sie mich in eine Toeflklasse einteilte. Sie versprach mir mehr Grammatik, was aber wieder nicht der Fall war. In dieser Klasse wird nur auf den Toefltest hin gearbeitet, was ja auch logisch ist. Der Inhalt dieses Tests ist aber vorwiegend Lese- und Hörverständnis, also haben wir viel gelesen, und Fragen zum Text beantwortet. Man lernt auch wie man einen Text aufbaut und verfasst. Da ich aber mit diesem Test nichts anfangen kann, war das wieder die falsche Klasse. Ich war ziemlich frustriert, da ich wieder das Gefühl hatte, Zeit und Geld zu verschwenden! Nun bin ich aber in einer anderen Klasse mit C2 Niveau, was für mich eine gute Herausforderung ist und genau die Art von Unterricht, die ich eigentlich erwartet habe.

Schule


Meine Zuhause ist ganz schön, ich fühle mich wohl. Ich habe ein Gastmami, das schon 79 Jahre alt ist. Sie arbeitet aber noch immer zwei Tage die Woche und sieht auch um einiges jünger aus. Zudem lebt hier noch eine kleine Hündin Namens „Bumbum“ Die ist ziemlich dick und schnarcht die ganze Zeit! Aber auch kein Wunder, so wie die gefüttert wird.. An meinem ersten Tag hier, fragte mich Peggy (Gastmutter) ob ich sie und ihre Nachbarin beim Hundausführen begleiten wolle. Natürlich begleitete ich die beiden, da ich doch die Umgebung meines neuen Zuhauses sehen wollte. Ich war dann ziemlich überrascht, als sie mich baten ins Auto einzusteigen. Anstatt dass wir spazierten, fuhren wir durch die Gegend und Peggy hielt Bumbum aus dem Fenster… Willkommen in Amerika! Das Essen besteht vorwiegend aus Fertigprodukten, zumindest das Abendessen. Aber ich habe auch nicht viel anderes erwartet.... Für den Monat, den ich hier verbringe habe ich mir ein Fitnessabo geleistet. Phu, der "Widereinstig" ist ziemlich hart, meine Fitness ist so ziemlich auf dem Nullpunkt angelangt. Die einzelnen Angebote wie Yoga, Zumba oder Body Sculpt machen mir jedoch riesen Spass und erleichtern den konsequenten Besuch :-)

Mein Zuhause

Mein Zimmer

Nebst dem Fitness geniesse ich in meiner Freizeit die Sonne und den Strand, die Outletshoppingmalls oder einfach ein gemütlicher Nachmittag mit Schulkollegen. Das Planen der Wochenenden darf natürlich auch nicht vergessen werden! Ich möchte ja schliesslich so viel wie möglich in kurzer Zeit sehen.

Strand in der Nähe meiner Wohnung
https://picasaweb.google.com/109237574076486479375/FortLauderdale#

Samstag, 5. Februar 2011

Von Honduras nach Costa Rica 25.01.-03.02.2011

Dieser Teil der Reise ist relativ schnell erzählt. Ihr seid bestimmt auch schon müde vom vielen Lesen. Also ich bin es vom Schreiben ;-)
Mein erster Stopp in Honduras war Copán. Ich hatte noch nicht genug, wollte noch mehr Mayafundstätten sehen. Ohne Guide der einem alles erklärt war es allerdings um einiges anstrengender, da ich alles selber lesen musste. Das Dörfchen Copán ist auch sehr schön, sehr ruhig und gemütlich. Mir gefällt der Stiel dieser Orte, ich fühle mich wohl da! Ich blieb zwei Nächte da, bevor ich dann zwei Tage im Bus verbrachte.





Am Donnerstag, 27.01.11 reiste ich in gut neun Stunden nach Tegucigalpa, in die Hauptstadt von Honduras und auch der einzige Ort, auf meiner ganzen Reise, in dem ich mich unwohl fühlte aus Sicherheitsgründen. Im Hostel haben sie mir empfohlen das Abendessen liefern zu lassen, da es zu unsicher war alleine auf die Strasse zu gehen. Ich war froh, dass ich nur wenige Stunden in dieser Stadt verbringen musste und zwar zum schlafen… Am nächsten Tag verliess ich Honduras bereits wieder und reiste nach Granada (Nicaragua). Auch diese Reise dauerte 10 Stunden. Da ich früh morgens los fuhr, erreichte ich Granada am späteren Nachmittag. Es blieb genügend Zeit einen ersten Erkundungsspaziergang zu machen. Schöne, koloniale Häuser prägen das Stadtbild, das Hauptmerkmal ist allerdings die Kathedrale. Auch diese Stadt ist ein Unesco World Heritage Site, was man wiederum merkt.




Schuemächerli, Schuemächerli was choschtet mini Schue??...

Am Abend sass ich gemütlich in der Hängematte des Hostels und plauderte mit anderen Gästen, die mich dann noch zum Tanzen schleppten! Nach einem 26-Stundentag begab ich mich todmüde zu Bett und schlief am nächsten Tag bis um 10.00 Uhr und das in einem 14er Dorm!! Als ich dann endlich in die Gänge kam genoss ich einen eher gemütlichen Tag in Granada und Umgebung.

Am Sonntag, 30.01. reiste ich weiter nach Moyogalpa, der Hauptort auf der Isla Ometepe. Das Wahrzeichen dieser Insel sind die zwei Vulkane. Die Insel ist seeehr ruhig, aber eigentlich wunderschön. Trotzdem fühlte ich mich von Anfang an nicht richtig wohl. Eine tiefe Unruhe quälte mich, ich hatte noch nie so ein komisches Gefühl. Und als dann am nächsten Tag auch nichts so klappte wie ich das geplant hatte, packte ich meine Sachen und verliess die Insel quasi fluchtartig! Sobald die Fähre ablegte, kehrte meine Ruhe zurück. Ich und diese Insel harmonierten nicht zusammen… Dieses Erlebnis macht mich nachdenklich und ist für mich unerklärlich.




Einen Tag früher als geplant erreichte ich San Juan del Sur. Zwar hatte es da wieder viele Touristen, aber es war ein schöner Strandort an der Pazifikküste. Ich verbrachte die letzten Tag da, bevor ich am 3.2.11 nach San José zu meiner Gastfamilie zurück reiste.

In der letzten Zeit wurde ich immer wieder gefragt, wie lange ich denn jetzt noch in Südamerika bleibe. Also 1. bin ich schon lange in Mittelamerika ;-) (seit ende Oktober) Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala, Belize und Mexico sind Länder in Mittelamerika.. Und 2. meine Zeit hier endet am 6.2.11 Dann reise ich weiter nach Florida, wo ich vier Wochen in die Sprachschule gehen werde.

Fazit zur Episode Mittelamerika: Estoy enamorado!! Ich habe mich verliebt. (Mit diesen Worten habe ich auf Facebook viel Wirbel erzeugt :-) ) Ich habe mich vor allem in Guatemala verliebt. Aber alle diese Länder haben so viel zu bieten, die Leute sind so freundlich, unkompliziert, leben ohne grossen Stress, sind glücklich und zufrieden! Alle diese Vorurteile vonwegen gefährlich und unsicher für Frauen die alleine reisen, man kommt nicht lebend nach Hause, alles Bullshit!! Zur Hölle damit!! Solange man saubere Hände hat und weiss wann man sich wo aufhalten kann und wie man sich verhaltet, ist alles gar kein Problem. Kommt her, schaut euch diese Länder an und lasst euch auch verzaubern!! Mit diesen Worten Adios mi amor! Hasta pronto!

Weitere Fotos findet ihr wie gewohnt unter diesem Link
https://picasaweb.google.com/109237574076486479375/

Chichicastenango- Antigua 23.01.-25.01.2011

Nach diesem Erlebnis in der Mayafamilie verliessen wir das schöne Gebiet vom Lago Atitlán und reisten weiter in Richtung Süden. Hier noch den letzten Blick auf den See und die drei Vulkane.



Wir machten einen Zwischenhalt in Chichicastenango, kurz Chichi, dem grössten, schönsten und farbenfrohsten Markt von Guatemala. Ich hätte stundenlang an einer Ecke stehen können und dem chaotischen- lebhaften Treiben zuschauen können. Schwerbeladene Männer und Frauen zwängten sich durchs Gedränge. Man konnte Früchte, Gemüse, Tücher, Schmuck und jede Menge Souvenirs kaufen. An diesem Ort hat es für alle etwas, für Touris wie auch für Einheimische.







Am Nachmittag erreichten wir dann Antigua, ein Unesco World Heritage Site. Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen wir uns für den obligaten Orientierungsspaziergang. Auch Antigua ist sehr schön. Aber im Vergleich zu San Cris fehlt doch das gewisse Etwas, man merkt, dass Unesco die Finger im Spiel hat. Sprich San Cris hat mehr Charme und weniger Kommerz. Für diejenigen unter euch, die einen Sprachaufenthalt machen wollen um Spanisch zu lernen, hier hat es praktisch in jeder Strasse eine Sprachschule ;-)




Nach dem Orientierungsspaziergang hatten wir noch einmal etwas Freizeit, welche ich zum Planen meiner Weiterreise nutzte, sprich nächstes Ziel festlegen und Busticket kaufen. Zudem habe ich mich entschieden noch eine Nacht länger in Antigua zu bleiben, damit ich auch Zeit hatte dieses Städtchen besser kennen zu lernen und mich etwas von der Reise zu erholen.
Am Abend genossen wir dann unser letztes gemeinsames Abendessen. Für diejenigen die nur die 9-tägige Tour machten war hier Endstation. Vier von uns buchten den 22-tägigen Trip und reisten somit drei Tage später, mit neuen Leuten weiter. Einige reisten schon am nächsten Tag weiter und einige blieben noch eine Nacht länger, so wie ich.
Den nächsten Tag nutzten Heather und ich für Sightseeing und ausruhen. Am Abend wurde ich dann eingeladen, mit den alten und den neuen Tourmitgliedern Nachtessen zu gehen. Und danach hiess es für mich dann endgültig Abschied zu nehmen. Ich bereue es, nicht die 22- tägige Reise gebucht zu haben, was mich allerdings Terminlich etwas in Bedrängnis gebracht hätte.

Kann man eine Scoobydoo-Polizeistation ernst nehmen??
;-)

Unglaublich wie schnell diese Zeit verging. Und es ist immer alles dann zu Ende, wenn es am schönsten ist. So ist das Leben, und was habe ich gesagt, man soll mit dem zufrieden sein was man hat… Schon muss ich mich wieder selber an der Nase nehmen ;-)

Homestay, 22.01.2011

Ein weiteres Highlight dieser Reise war die Übernachtung in einer lokalen Mayafamilie in San Jorge. Zu zweit oder zu dritt, wurden wir auf verschiedene Familien verteilt. Unsere Familie bestand aus Mutter, Vater und 11 Kindern, wobei auch schon Enkelkinder rum stolperten. Das Haus hatte drei Schlafzimmer, Küche und Essplatz. Das WC und die Dusche befinden sich draussen. Zwei der drei Zimmer gehörten in dieser Nacht uns Intrepidreisenden. Ich fühlte mich nicht so wohl, da die ganze Familie sich nun ein Zimmer teilte und auf dem Boden schlief. Aber wir wurden sehr herzlich aufgenommen und behandelt. Die Küche war sehr einfach eingerichtet. Die Töpfe sind an den Wänden befestigt, es hatte einen Tisch, ein Spülbecken und die Feuerstelle. Ja ihr habt richtig gelesen, diese Leute kochen noch auf dem Feuer. Jetzt wisst ihr auch, wieso man an den Strassenränder immer wieder Männer und Frauen Holz schleppen sieht.

 



Wir durften helfen Tortillas für das Abendessen zuzubereiten. Huch das war vielleicht einen Krampf!! Ich schaffte gerade mal eine in der Zeit wo die zwei Töchter den ganzen Teig verarbeitet hatten, und das ist für 15 Personen nicht gerade wenig!!
Das Nachtessen bestand aus Tortillas, Reis, Poulet und einem typischen Gemüse, wessen Namen ich leider vergessen habe. Zum Trinken gab es eine Reismilch mit viel Zucker und etwas Zimt, gewöhnungsbedürftig… Zudem durften wir eine ganz spezielle Kräutersuppe probieren, ich war allerdings froh, dass nicht das unser Nachtessen war!
Nach dem Essen konnten wir noch zuschauen, wie einige der Töchter Perlenschmuck herstellten, welchen sie auf dem Markt in Panajachel verkaufen. Sie arbeiteten bis spät in die Nacht und waren früh morgens wieder dran. Zum Frühstück gab es dann Nudeln mit Würstchen und einen Kaffee, der mehr aus Zucker als etwas anderem bestand. Alice trank weder den Kaffee, noch rührte sie das Essen an, da sie Vegi ist und hat das auch ziemlich forsch mittgeteilt. Die Mutter meinte, sie könne ja die Würstchen zur Seite schieben, aber nein, sobald etwas mit Fleisch gekocht wurde, isst sie es nicht mehr. Am Abend zuvor hat sie allerdings das Poulet gegessen! Also wurde ihr Rührei gekocht, in welchem sie ziemlich lustlos rumstocherte. Ich habe mich für sie geschämt und mich total genervt! Diese Leute sind froh, wenn sie überhaupt etwas zu Essen haben. Auch ich musste mich überwinden die Würstchen zu essen, aber ich finde man soll sich anpassen und etwas Respekt entgegenbringen!
60% der Bevölerung in Guatemala leben noch so wie diese Familie. Aber mir schiene, als seien sie glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. So ein Erlebnis macht aber natürlich nachdenklich und man realisiert mal wieder wie verwöhnt wir alle sind! Immer wollen wir mehr, als dass wir endlich mal zufrieden sind und das geniessen, was wir haben! It sucks!

Maximón oder San Simón

Später besuchten wir noch den Mayagott Maximón „Maschimun“ ausgesprochen.

Mit dem 1995 unterzeichneten Vertrag über Identität und Rechte der indigenen Völker durfte der alte Kultur wieder erstarken.
Die Verehrung von Maximón geht zurück auf alte Wurzeln der Maya-Kultur, der Tradition der Ureinwohner. Eine Legende besagt, dass sie so verzweifelt darüber waren, unter der spanischen Herrschaft nicht mehr zu ihren Göttern beten zu dürfen, dass ein Priester ihnen riet, in die Wälder zu gehen und nach einem hohlen Baumstamm zu suchen, in dem das Heulen des Windes zu hören sei - die Stimmen ihrer Götter. Aus diesem Holz soll dann Maximón geschnitzt worden sein. In ihm leben Elemente aus der Überlieferung der Maya-Göttin der Unterwelt fort.
In Maximóns Zimmer in Santiago Atitlán ist die Luft so warm und stickig wie in einer Räucherkammer. Von der Decke hängen getrocknete Blumen, dazwischen aus Papier geschnittene Girlanden. Maximóns Kleider sind bunte Seidentücher, die ihm das Aussehen eines Geschäftsmannes geben, der sich alle Krawatten auf einmal umgebunden hat. Die Heiligenfigur hat meist eine ihm geschenkte brennende Zigarette im Mund; Asche bröselt in die Schale, die vor ihm steht. In dieser Schale legt man auch Münzen, die man Maximón schenkt. Gerne wird er auch mit Zuckerrohrschnaps beschenkt, der rinnt Maximón in den Mund, indem er dazu hingelegt wird. Zu seinen Füßen werden farbige Kerzen entzündet: blaue für mehr Erfolg im Beruf, weiße zum Schutz der Kinder und grüne für wachsenden Wohlstand.Auch an anderen Orten in Guatemala werden inzwischen Maximón-Statuen verehrt. Zu Ostern wird er auf den Schultern der Laienbrüder getragen, um an der großen Osterprozession teilzunehmen wie die katholischen Heiligenfiguren auch - zwar nur als Letzter, ganz hinten im Zug, aber dort stört ihn wenigstens niemand beim Rauchen und Trinken. ;-)

GUATEMALA- Panajachel, 21.01.2011

Als wir heute Morgen früh los fuhren hatte es Bodenfrost!! Also kam ich doch nicht ganz ohne Winter durch den Januar...
Heute fuhren wir das erste Mal mit einem öffentlichen Bus, und zwar bis zur Grenze von Guatemala. Daunser Tourleader von Guatemala ist und wir alle 20 Quetzales in den Pass legten verlief die Grenzüeberquerung schnell und reibungslos. Es lebe die Bestechung :-)
Nun folgten weitere vier Stunden Fahrt in einem Minibus. Die Landschaft ist sehr gebirgig aber wunderschön. Auch hier konnte man einiges Interessantes sehen während der Fahrt. Man sah Frauen die ihre Kinder mit Tücher auf den Rücken gebunden haben und auf ihren Köpfen Körbe und in Tücher eingewickelte Sachen transportierten, und Frauen, Männer und Kinde die Holz ins Dorf schleppten. Wahnsinn wie viel Gewicht diese Personen mit Leichtigkeit durch die Gegend schleppen!
Unser Hotel befand sich in Panajachel, am Lago Atitlán, Joshs Heimatort. Er ist auch entsprechend ausgeflippt als wir ankamen, war ganz schön lustig :-) Voller Stolz führte er uns in die kulinarische Welt Guatemalas ein. Das Abendessen nannte sich Pupusa, sehr lecker. Danach mussten wir in der Bar nebenan den Rum probieren (Ron Zacapa Centenario) Man bekommt ihn zwar in einem Shotglas, er ist aber viel zu kostbar um einfach runter zu kippen. Die chapín (Leute aus Guatemala) sind Geniesser und somit wird der Rum genippt!



 
Weiter musste dann auch noch das Landesbier Gallo probiert werden und zwar im Pana- Rock, der Bar mit Live- Rockband. Es war ein lustiger, gemütlicher Abend.


 
Am nächsten Tag hatten wir wieder frei. Als geschlossene Truppe machten wir einen Tagesausflug in drei verschiedene Dörfer rund um den Lago Atitlán. San Juan hiess das erste Dorf. Ein kleines relativ unberührtes Dörfchen mit Einheimischen die einem Mayastamm angehören. (Den Namen habe ich leider vergessen..) Die Leute, welche in dieser Gegend wohnen sprechen alle eine Mayasprach und Spanisch als Zweitsprache, wenn überhaupt. In San Juan zeigte uns eine Frau, wie sie Wolle herstellt und färbt und Schals und Tücher webt. Die Wolle wird gesponnen wie im Mittelalter! Ich erinnerte mich an mein Klassenlager der 5. Klasse, in welchem wir diese Tätigkeit auch ausübten und ich mich seeehr schwer tat!



San Pedro, das zweite Dörfchen war das Zuhause der Backpackers, lauter Hostels prägten das Bild. Wir waren in diesem Ort wegen dem Kaffee, der hier speziell gut ist. Ich werde langsam zum Kaffeetrinker!

Santiago de Atitlán war für mich das Highlight dieses Ausfluges. Zuerst demonstrierte uns eine Mayafrau wie sie sich kleiden. Um die langen Haare zu schützen werden sie in ein langes Band gewickelt, und um den Kopf gewunden, was dann wie einen Hut aussieht. Dies sieht man aber nur noch bei älteren Frauen. Jede Frau trägt einen Schal über die Schulter, welcher zum einwickeln diverser Materialien nützlich ist, die dann auf dem Kopf transportiert werden. Der ist also immer dabei. Jung und Alt kleidet sich hier traditionell, man sieht praktisch niemanden in Jeans und Shirt rumlaufen, ausser natürlich die Touristen. Zum Schluss wurden All und ich dann noch eingekleidet. Diese Leute schleppen ja nur schon mit ihrer Kleidung ein riesen Gewicht mit sich rum! Es fühlte sich aber luftig und nicht heiss an.


Toniná-San Cristobal de las Casas. 19.01.-20.01.2011

Heute konnten wir uns auf etwas freuen! Unsere Reise von Palenque nach San Cris dauerte 5 Stunden für eine Distanz von ca 150km! Wieso das? Viele Kurven, grosse Höhenunterschiede und über 300 „Topes“ ( Bodenwellen um die Geschwindigkeit zu drosseln) machten diesen Weg fast unendlich… Da wir aber immer noch mit dem Privatbus unterwegs waren, konnten wir noch einen Zusatzhalt in Toniná machen. Was es da zu sehen gab, habt ihr bestimmt schon erraten ;-) Mayaruinen natürlich. Aber hier waren keine Touristen, wir waren ganz unter uns! Wie auch in Palenque konnten wir auf die Pyramiden hoch klettern. Diesmal mussten wir wirklich auf allen Vieren hoch. Die Stufen waren eng, ungleichmässig und ab und zu wackelte auch mal einen Stein… Das Hochklettern mit Flipflops war ja noch das Eine, aber wie ich wieder runter komme wollte ich gar nicht wissen. Wir hatten alle nicht das passende Schuhwerk dabei, ich zog meine Flipflops aus und ging Barfuss, war weniger gefährlich.. Ich lebe auf jeden Fall noch. Die Aussicht von da Oben war aber unschlagbar, unbeschreiblich schön! Wieder durfte ich an einem magischen Ort dieser wunderbaren Welt verweilen! Ich sass da auf dem höchsten Punkt der Ruine, schaute in die Ferne, genoss die Ruhe und verspürte ein tiefes Glücksgefühl!






Der Weg nach San Cris war auch sehr spannend. Am Strassenrand standen immer wieder Frauen und Kinder, die Früchte und Gemüse anboten. Die Einen spannten sogar eine Schnur über die Strasse, damit man garantiert anhalten musste, ob sie damit die Autofahrer nicht eher nerven? Naja probieren kann mans ja…

San Cristobal de las Casas ist die Hauptstadt von Chiapas und liegt auf 2100m was man an der kalten Abendluft deutlich spürte! Aber das Städtchen ist sehr schön, mit viel Charme. Ich fühlte mich con Anfang an wie Zuhause. Ich genoss den freien Tag in San Cris mit Sightseeing, und chillen… Qué rico, verdad?



Freitag, 4. Februar 2011

Palenque 18.01.2011

Palenque liegt am Fuss der Sierra Madre von Chiapas. Das Stätdchen an sich ist nichts schönes und bietet auch nicht viel. Was man da besichtigen kann, sind Mayaruinen. Auch dieser Ort ist sehr eindrücklich! Nachdem uns Josh der Tourleader gestern Abend einen Teil der Geschichte, die Entstehung und Gedanken der Mayas geschildert hatte und heute der Guide Erklärungen zur Architektur etc. gegeben hat, bin ich total fasziniert von dieser Kultur!




Ich möchte euch aber nicht mit Zahlen und Fakten zu texten, wenn euch diese Kultur interessiert, könnt ihr mir eine Mail schreiben, ich habe eine Liste mit Büchern und Youtube-Filmen erhalten, welche ich euch gerne weiter gebe.
Am Nachmittag machten wir einen Zusatzausflug zu den Wasserfällen Agua Azul und Misol ha, wobei mich der Zweite mehr begeistert hatte.

Agua Azul

Misol ha

 
Am Abend genossen wir ein leckeres Essen mit Livemusik.

Chichén Itzá- Mérida 16.01.2011



Kukulkan Pyramide

An unserem ersten gemeinsamen Tag der Gruppenreise tauchten wir in die Kultur der Mayas ein. Chichén Itzá ist zwar recht touristisch, ich war aber beim Anblick der Kukulkan Pyramide so beeindruckt, dass ich 100 Fotos von den verschiedensten Winkeln schoss, wie ich im Nachhinein feststellte. Auf den Fotos sieht man jedoch „nur“ die Pyramide, die an sich ja schon sehr eindrücklich ist, wenn man bedenkt, dass sie um 250 BC. gebaut wurde. Wenn man dann aber noch die Details erklärt bekommt, ist man schlicht sprachlos! Ein Beispiel: Wenn man in der Mitte vor der Kukulkan Pyramide steht und in die Hände klatscht kommt exakt 7x ein Echo zurück (die Zahl 7 ist bedeutend für die Mayas), wenn man etwas mehr links das Selbe wiederholt, kommt ein Echo zurück welches wie der Ruf eines Quetzals tönt (Vogel). Dies ist kein Zufall, die Mayas wussten wie sie die Pyramide bauen mussten um diesen Effekt zu erreichen. Sie haben viel Zeit mit Beobachten des Universums verbracht und haben auf der Erde mit den Tempeln das Universum wiedergegeben. Ein ganz intelligentes Volk, nicht wahr?!




Nach dem Mittagessen hielten wir bei einer „Cenote“, sprich Wasserloch an, wo wir uns abkühlen konnten.

Cenote


Der Sprung von der 6m hohen Mauer kostete mich einiges an Überwindung, da der letzte Sprung vom 7m in der Suhrerbadi doch schon Jahre zurück liegt. Erfrischt und ausgetobt nahmen wir dann die letzten Busstunden für heute in Angriff. Mérida unser Ziel.  Ein kleines Städtchen mit Charme. Nach einem kurzen Orientierungsspatziergang genossen wir typische mexikanische Kulinaritäten. Responsible travel is the name of the game- Einheimische werden unterstützt. Nach einem Schlummertrunk machten wir uns dann auf den Weg ins Bett, stand doch eine 10-stündige Busfahrt für den nächsten Tag auf dem Plan.


Mérida