Später besuchten wir noch den Mayagott Maximón „Maschimun“ ausgesprochen.
Mit dem 1995 unterzeichneten Vertrag über Identität und Rechte der indigenen Völker durfte der alte Kultur wieder erstarken.
Die Verehrung von Maximón geht zurück auf alte Wurzeln der Maya-Kultur, der Tradition der Ureinwohner. Eine Legende besagt, dass sie so verzweifelt darüber waren, unter der spanischen Herrschaft nicht mehr zu ihren Göttern beten zu dürfen, dass ein Priester ihnen riet, in die Wälder zu gehen und nach einem hohlen Baumstamm zu suchen, in dem das Heulen des Windes zu hören sei - die Stimmen ihrer Götter. Aus diesem Holz soll dann Maximón geschnitzt worden sein. In ihm leben Elemente aus der Überlieferung der Maya-Göttin der Unterwelt fort.
In Maximóns Zimmer in Santiago Atitlán ist die Luft so warm und stickig wie in einer Räucherkammer. Von der Decke hängen getrocknete Blumen, dazwischen aus Papier geschnittene Girlanden. Maximóns Kleider sind bunte Seidentücher, die ihm das Aussehen eines Geschäftsmannes geben, der sich alle Krawatten auf einmal umgebunden hat. Die Heiligenfigur hat meist eine ihm geschenkte brennende Zigarette im Mund; Asche bröselt in die Schale, die vor ihm steht. In dieser Schale legt man auch Münzen, die man Maximón schenkt. Gerne wird er auch mit Zuckerrohrschnaps beschenkt, der rinnt Maximón in den Mund, indem er dazu hingelegt wird. Zu seinen Füßen werden farbige Kerzen entzündet: blaue für mehr Erfolg im Beruf, weiße zum Schutz der Kinder und grüne für wachsenden Wohlstand.Auch an anderen Orten in Guatemala werden inzwischen Maximón-Statuen verehrt. Zu Ostern wird er auf den Schultern der Laienbrüder getragen, um an der großen Osterprozession teilzunehmen wie die katholischen Heiligenfiguren auch - zwar nur als Letzter, ganz hinten im Zug, aber dort stört ihn wenigstens niemand beim Rauchen und Trinken. ;-)
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