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Freitag, 31. Dezember 2010

Wildlife Rescue Center La Marina Foudation 06.12.-30.12.2010




http://www.zoocostarica.com/
Das ist der Ort, wo ich die letzten vier Wochen gearbeitet habe. Es war ein Zoo, der sich aber Auswilderungszentrum nennt. Mein Tagesablauf war die ganzen vier Wochen sehr ähnlich. Am Morgen um 6.30 bin ich aufgestanden (früher als wenn ich zu Hause arbeiten würde!), habe gefrühstückt und bin mit dem Bus nach La Marina gefahren. Um 7.45 Uhr begann ich dann meistens zu arbeiten. Um 9.00 Uhr hatten wir schon wieder eine Stunde Pause, danach arbeiteten wir wieder bis 12.00, machten eine Stunde Mittagspause und dann arbeiteten wir noch einmal bis 15.00 Uhr. Danach bin ich gemütlich nach Hause spaziert damit die Zeit etwas vergeht… Das Mittagessen sah in etwa so aus:

Reis, Frijoles, Platanos und frittierter Käse
Oder mis Knausi Mausi, soll ich es eher als Frass bezeichnen? ;-)

Hier arbeiten vier Festangestellte und bis zu sieben Volunteers. Wir waren während meiner ganzen Zeit zwischen vier und fünf, was aus meiner Sicht zu viel ist. Ich machte manchmal Sachen, die ich wahrscheinlich nur machen musste, damit ich irgendwie beschäftigt war.

Unsere Aufgaben waren: Das Gehege der Wildschweine, der Löwen, des Tapirs und Capibaras schruppen, Bananen in Boxen und Säcke abfüllen, Laub rächen, Pfade mit Seife und Chlor schruppen, Abfall einsammeln und Pet aussortieren, Affen, Martilla, Vögel und Ratten füttern. Meine Lieblingsarbeit war auf der Quarantänestation, da man dort am ehesten den Kontakt mit den Tieren hatte. Zwar musste ich die Fressnäpfe der verrückten und zum Teil aggressiven Affen von den Käfigen nehmen und dann irgendwie wieder anbringen, aber mit der Zeit kannten sie mich und taten nicht mehr so wild. Am Anfang haben sie mich gekratzt und wollten mich beissen, am Schluss konnte ich ihnen sogar die Hand geben. :-)




Die Arbeit hat mir im Grossen und Ganzen gefallen, ich fühlte mich nützlich und konnte einige Verantwortung übernehmen. Als ich dann aber das Ganze zu hinterfragen begann, bekam ich Mühe. Also erstens dachte ich, dass das Wiederauswildern einen hohen Stellenwert hat, dem ist aber nicht so. Hauptgedanke ist, Touristen in den Zoo zu locken. Die Tiere haben sehr kleine Käfige und wenig Auslauf. Ich wollte dann auch wissen, wieso die Tiere auf der Quarantänestation sind. Die Antwort war: Die Affen, weil sie zu aggressiv sind, die zwei Papageie bleiben 40 Tage da, bevor sie dann in den „grösseren“ Käfig im Zoo kommen, eine Raubkatze ist da, weil sie keinen anderen Käfig für sie haben und die Coyote- das war ja der Hammer- weil sie stinkt!!! Ich fragte, wieso man sie dann nicht wieder auswildert, worauf ich keine richtige Antwort bekam…

Den Abfall von den Zoobesuchern wird im Hinterhof verbrannt! Bei unserm Essplatz hing aber einen Zeitungsartikel mit der Überschrift: „Hier wird Recylet“ und einer Foto, worauf man sieht, wie Abfallsäcke auf einen Pickup geladen werden. Die Pfade und Tiergehege werden mit Seife und Chlor geputzt, wobei das Abwasser einfach im Boden versickert oder in den Teich läuft.

Ich hatte eigentlich auch erwartet, dass ich eine Wiederauswilderung miterleben kann, aber da sie dies ja nicht wirklich tun war meine Erwartung wohl zu hoch. Aber eine habe ich trotzdem miterlebt, zwar war es nicht im Sinne des Zoos, aber ich hatte Freude! Eines Tages wurde ein ziemlich kranker Martilla (weiss den Namen nicht auf Deutsch) in den Zoo gebracht. Ich reinigte sein Käfig und fütterte ihn einige Tage auf der Quarantänestation. Es ging ihm von Tag zu Tag besser. Eines Morgens war er nicht mehr im Käfig, er hatte ein kleines Loch als Fluchtweg benutzt und sich somit selber ausgewildert :-)

Rückblickend muss ich sagen, ich bin sehr froh, dass ich nur vier Wochen hier arbeiten musste. Weil eigentlich machte ich immer das Gleiche. Ob ich nun mit Wasserschlauch und Besen den Schweinestall, das Löwengehege oder einen der Pfade schruppte, es war immer die gleiche Arbeit. Ich lernte zwar einiges über die Tiere und bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, zwei Wochen hätten aber gereicht, vier Wochen waren genug, zumal es auch praktisch jeden Tag regnete!
Nun hoffe ich, in Panama endlich wieder einmal der Sonne zu begegnen!

http://picasaweb.google.com/109237574076486479375/LaMarina

Santa Rosa 5.12.-31.12.2010



So hiess das Dorf, in dem ich die letzten vier Wochen wohnte. Die Landschaft war sehr schön, viele Hügel, alles ziemlich grün (kein Wunder bei diesem vielen Regen!) und sehr ruhig!

Für mich war es zu ruhig! Deshalb entschied ich mich ziemlich bald, anstatt 5 ½ nur 4 Wochen zu bleiben und dafür noch zwei Wochen durch Panama zu trampen.

Das Dorf besteht aus einer Strasse, alle kennen alle. Es hat einen Fussballplatz (Ackerfeld nach einem Spiel), einen „Supermarkt“, ein Internetkaffee und eine Bar, das war’s dann auch schon… Im Supermarkt hat es nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an Produkten. Früchte und Gemüse gibt es nicht, Kelloggs hat es 3 verschiedene Sorten und von jeder nur zwei Packungen.. Als ich Duschcreme kaufen wollte, schaute mich die Verkäuferin an, als käme ich vom Mond… Hier duscht man sich mit normaler Seife. Das Internetkaffee kostet pro 30min nur 300 Colones (60Rp.) Ist ja eigentlich nichts, man braucht allerdings auch fast 30 min. um zwei Mails zu lesen! Die Computer sind alt und langsam. Zudem ist der Raum immer belagert von Kids, die irgendwelche Games gegeneinander spielen. Und dann die Casildas Bar, der Ort an dem ich viel Zeit verbrachte, einfach nur damit sie vergeht  Wir Volunteers waren praktisch die einzigen Frauen die jeweils da waren. Blaue Augen und helle Haare erwecken hier leider bei jeder Sorte Mann Aufmerksamkeit, was zum Teil sehr anstrengend sein konnte. Aber es war immer noch besser, als jeden Abend zu Hause zu sitzen und zu warten bis es wieder Morgen ist. Praktisch jeden Abend war Karaoke angesagt. Das Motto war- Hauptsache laut, egal wie schrecklich!! Und stellt euch vor, in Santa Rosa kommt man mit dem Pferd zur Bar :-) Ich fühlte mich um Jahre zurückversetzt…



Der nächste grössere Ort war Ciudad Quesada, auch San Carlos genannt und lag ca. 30 Busminuten von Santa Rosa entfernt. An den Wochenenden verbrachte ich meistens einige Stunden dort, einfach um mal wieder andere Gesichter zu sehen und an einem lebhafteren Ort zu sein. Zudem war da das Internet um einiges schneller und ich konnte etwas anderes essen als Reis und schwarze Bohnen, die es in meiner Familie jeden Tag gab!

Zudem war ich auch froh, nicht den ganzen Tag im Haus meiner Gastfamilie sein zu müssen. Da war jeden Tag Drama pur! Ständig hatten die Krach und die Mutter schrie herum. Sobald sie ihre „Happypille“ (Antidepressiva oder so was) geschluckt hatte, war sie Himmel hoch jauchzend, man wusste aber nie wann die Wirkung nachliess, plötzlich war ihre Stimmung wieder am Boden und das Geschrei ging von Neuem los.. Zudem schlägt sie ihre Tochter und ihr Grosskind ziemlich häufig! Für mich war es sehr schwierig nichts zu sagen, aber ich denke es ist besser sich nicht einzumischen. Die Mutter schläft mit der 12-jährigen Tochter in einem Zimmer und der Vater im Anderen. Also wenn es in meiner Familie so zu und her gehen würde, würde ich bestimmt keine Gäste mehr aufnehmen! Aber vorher würde ich dafür sorgen, dass es gar nicht soweit kommt… Sie beherbergen die Volunteers nur wegen dem Geld, und das merkt man auch! Und in meiner letzten Nacht musste ich noch etwas miterleben, das nie vergessen werde!

Jeden Morgen, inklusive Samstag und Sonntag war zwischen 5.00 und 6.00Uhr Tagwach, es gab keine Chance länger zu schlafen, weil erstens die Wände nur 2cm dick waren und zweitens die Mutter wie gesagt von früh bis „spät“ rum schreit. (um ca.21.00Uhr war jeweils Nachtruhe)



Was ich gelernt habe: Auch an den idyllischsten Orten gibt es Probleme ;-)


Übrigens, auch die Fotos von der Costa Rica- Rundreise sind nun auf Picasaweb
http://picasaweb.google.com/109237574076486479375/RundreiseMitMamiHansruedi#

Sonntag, 5. Dezember 2010

Corcovado

Der zweitletzte Aufenhalt war dann in Corcovado. Dieser Ort kann man auch nur übers Wasser erreichen. Die Landschaft sah aus wie aus dem Film Cast away, einsam und unberührt. Mit der Hin- und Rückreise hatten wir Glück, es war trocken! Aber den Tag, den wir auf der Insel verbrachten, war wieder völlig verregnet! Wir liessen uns jedoch nicht aufhalten, packten Stiefel und Regenjacke und gingen auf Entdeckungsreise.


Tiere sieht man bei diesem Wetter aber natürlich nicht viele, aber immerhin haben wir uns bewegt und waren an der frischen Luft. Ich liess mir dann noch sagen, dass dieser November der nasseste seit 20 Jahren war!
Rückblikend auf die ganzen zwei Wochen, haben wir sehr viel erlebt und gelernt, aber auch viel Feuchtigkeit aushalten müssen. Die Kleider, die Betten alles war immer feucht. Und gestern war mein Bett nicht nur feucht, es regnete auf mich runter!! Aber wir nahmen es mit Humor, bleibt einem ja auch nichts anderes übrig!


 An diese Feuchtigkeit gewöhne ich mich nie! Ich hoffe, dass es in den nächsten 6 Wochen besser wird...Morgen beginnt ein neues Abenteuer. Ich verabschiede mich von Mami und Hansruedi und reise nach San Carlos wo ich dann im Tierpark arbeiten werde.  In der neuen Gastfamilie habe ich wahrscheinlich kein Internet, also werde ich die Mails nicht mehr so schnell beantworten können.

Ich wünsche euch allen noch eine ganz schöne Adventszeit, schöne Weihnachten und dann einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

PROSIT!! ;-)

Manuelantonio

Heute besuchten wir die Villa Vanilla. Der Besitzer erklärte uns, wie er Ceylon-Zimt, Kakao und Vanillestängel herstellt. Zudem führte er uns durch seinen riesen Garten, zeigte uns Pflanzen, liess uns an einigen Blättern riechen oder einige Pflanzen sogar schmecken. So hatte ich heute zum Beispiel ein Pfefferkorn ganz frisch ab Baum gegessen, die Pflanze aus der das Parfum Channel gemacht wird oder am Blatt des Zimtbaumes gerochen. Ich lernte wieder einiges dazu!
Wusstet ihr zum Beispiel wie Zimt hergestellt wird? Ich hatte keine Ahnung, dass er aus einem Baum gemacht wird!
Der Baum wird gefällt und der Stamm in kleine Stücke gesägt.
Danach wird die Rinde geschält, welche hier später zum Humus machen gebraucht wird. Die nächste Schicht, die abgeraspelt wird, ist dann der Zimt, der im Ofen getrocknet und danach als Zimtstängel verkauft wird… Der Rest des Holzes wird verbrannt und erzeugt die Wärme um den Zimt, den Kakao und die Vanillestängel zu trocknen.


Auch die Vanillestängel durchlaufen einen langen Prozess. Die Blüte an der Pflanze öffnet sich nur ein Mal für kurze Zeit und zwar von 6.30- 13.00 Uhr. Wenn sie in dieser Zeit bestäubt wird, entsteht daraus in ca. 8 Tagen eine Vanillebohne. Diese braucht dann aber 9 Monate um zu reifen! Falls die Blume nicht bestäubt wird, fällt sie ab und es wächst keine Vanillebohne.


Nach dem Ernten werden die Vanillebohnen in einem langen Prozess getrocknet, bis sie einen Feuchtigkeitsgehalt von 25% haben. Danach kann man sie über Jahre lagern, je älter sie sind desto besser werden sie.

Und hier noch ein Bild von meiner Lieblingspflanze. Was ist das wohl?



Genau ein Kakaobaum :-) Auch die Kakaobohnen sind eigenartig. Die Frucht entsteht zwar wie viele andere auch, aus einer Blume aber diese Blume wächst direkt aus dem Stamm heraus!

Ansonsten haben wir nicht viel unternommen in Manuelantonio, da es einmal mehr, sehr regnerisch war...

Dienstag, 30. November 2010

Tamarindo

Nun sind wir an der Pazifikküste angekommen. Bis Dienstag geniessen wir Strandurlaub. Meine Definition von Urlaub: Am Morgen früh aufstehen, am menschenleeren Strand entlang joggen (solange es noch nicht zu heiss ist) nach dem Joggen im Pool schwimmen, frühstücken, in die Hängematte oder auf den Liegestuhl liegen, lesen, schlafen, baden, Wellensurfen (was übrigens riesen Spass macht) Fruchtsäfte trinken, geniessen... Herrlich, oder?



Ein Highlight in Tamarindo durften wir gestern Abend miterleben! Wir fuhren mit einem Guide zu einem Privatstrand, wo wir eine Grünrücken-Schildkröte beim Eierlegen beobachten konnten. Diese Schildkröten schwimmen tausende von Kilometern um hier ihre Eier zu legen. Zwischen November und März ist die Legezeit. Eine Grünrücken Schildkröte kommt vier bis sechs Mal an den Strand um je ca. 70 Eier zu legen, danach geht es wieder drei Jahre, bis sie zurückkehrt. Es kann auch sein, dass die Schildkröte das Bett und das Loch macht aber dann ohne die Eier zu legen, wieder ins Meer zurückkehrt. In diesem Fall war irgendetwas nicht gut am Nestplatz.

Der grösste Feind der Schildkröte sind nicht etwa die anderen Tiere, nein natürlich ist es wieder einmal mehr der Mensch! Die Schildkröteneier werden illegal für viel Geld verkauft. Da es aus 1000 Eiern nur eine Schildkröte schafft, erwachsen zu werden, ist es für sie natürlich verheerend, wenn einen Grossteil der Eier geklaut und verkauft werden. Aber zum Glück gibt es viele Leute wie unser Guide, die freiwillig und ohne jegliche Unterstützung vom Staat, die Schildkröten schützen, beobachten und ihnen helfen. Die einzige Einnahmequelle sind die Touristen. Aber da bin ich gerne bereite etwas zu bezahlen. Und wir hatten sogar Glück. Wir konnten einen grossen Teil des Prozesses miterleben. Als wir ankamen war die Schildkröte dabei das Bett zu buddeln. Mit den Hinter- und Vorderbeinen wirft sie abwechslungsweise Sand aus der Mulde. Wenn die Mulde tief genug ist, beginnt sie mit den Hinterbeinen ein Loch zu schaufeln, das etwa einen Durchmesser von 25cm hat. Unsere Schildkröte kam kurz vor dem Loch buddeln nicht mehr weiter, da Wurzeln ihr die Arbeit verunmöglichten. Unsere Guides reagierten sofort, rissen ganz vorsichtig die Wurzeln aus, um die Schildkröte nicht zu stören. Und siehe da, bald darauf begann sie mit dem kleinen Loch. Grossartig, wie geschickt sie arbeitete und wie schnell das Loch fertig war! Einige Minuten später kullerte ein Ei nach dem anderen ins Loch. Wir durften sogar eines in die Hand nehmen. Die Eier sind ganz rund und haben ca. einen Durchmesser von 5cm. Da die Schale flexibel ist, gehen sie nicht kaputt, wenn sie ins Loch fallen. Zum Schluss legte sie noch einige kleine Eier, damit die Kojoten diese Eier fressen und nicht die richtigen. Wenn sie fertig ist, buddelt sie das Loch wieder zu und macht sich auf den Rückweg.

Und auch wir machten uns beeindruckt und zufrieden auf den Rückweg ins Hotel. Auf dem Heimweg begegnete ich dann noch meiner ersten freilebenden Schlange, einer Boa constrictor. Unter den Kindergärtnerinnen auch als Crictor bekannt ;-)
In Costa Rica werde ich noch zu einem Tierforscher ;-)

Sonntag, 28. November 2010

La Fortuna und Monteverde

Am Dienstag, 23.11.10 ging unsere Reise in Richtung La Fortuna weiter. Die erste Stunde legten wir wiederum auf dem Wasserweg zurück. Wir genossen noch einmal die wunderschöne grüne Natur.
La Fortuna liegt nördlich von San Jose, im Landesinnern. Da wir erst am späteren Nachmittag ankamen, unternahmen wir an diesem Tag nicht mehr viel. Bei einem feinen Cocktail, im warmen Wasser, an der Poolbar liessen wir den Tag ausklingen. Am nächsten Tag wanderten wir über die Lavasteine am Fusse des Vulkans Arenal. Dieser ist einer der fünf aktiven in Costa Rica. Vor ca. acht Wochen konnte man das Lava sehen. Wir hatten leider kein Glück. Aber trotzdem war es eindrücklich zu sehne, wie weit die Felsbrocken durch die Luft fliegen können, bei einem Ausbruch.



Am Abend, nach einem erholsamen Bad in den warmen Quellen unseres Hotels, machten wir uns auf eine Nachtwanderung durch den Regenwald. Auch dieses Erlebnis ist unvergesslich! Mit Taschenlampen entdeckten wir viele verschiedene Frösche und Insekten. Die einen waren winzig klein, andere ziemlich gross. Einige sind giftig, andere ganz harmlos, die einen sind langweilig braun, andere ganz schön bunt! Aber nicht nur was wir mit den Augen sehen konnten war imposant, sondern auch die Geräusche die wir hören konnten! Wir wurden bestimmt von tausenden von Tieraugen beobachtet…

Am Donnerstag, 25.11.10 verliessen wir La Fortuna und reisten über die Berge in Richtung Monteverde. Die Strassen hier waren katastrophal! Es waren Löcher mit Strasse und nicht umgekehrt. Die Landschaft war aber sehr schön, alles ganz grün und man konnte auch unterwegs viele Tiere sehen. Nach fast zwei Stunden Rumpelpiste erreichten wir so richtig durchgeschüttelt unser Hotel. Ich war froh endlich da zu sein. Als ich meinen Bikini auspackte, entdeckte ich einen kleinen Frosch in der Tasche! Ich habe ihn dann in Monteverde vor unserem Hotel in die Freiheit gelassen und meinen Bikini in die Wäscherei gebracht. Man weiss ja schliesslich nie, ober der Frosch giftig war! Wie der in meine Tasche kam ist mir ein Rätsel..




Laut Reiseleiterin möchte der Staat eigentlich gerne die Strassen asphaltieren, aber die Leute die hier leben (Einwanderer aus den USA) sind dagegen. Wieso? Weil sie einen speziellen Glauben haben der keinen Fortschritt erlaubt. Die leben wie Indianer, ohne Strom, ohne warmes Wasser etc. Man sagt ihnen Quaker oder auch „Friends“. Im Reiseführer las ich allerdings, dass es nur noch wenige Personen gibt, die strikte nach diesem Glauben leben. Der Grund, wesewegen sie die Strassen nicht asphaltieren ist, dass die Touristen mindestens zwei Nächte in Monteverde verbringen, weil man für die Reise über diese Rumpelpiste viel Zeit braucht. Wie auch immer...

Am Freitag machten wir eine Wanderung über verschiedene Hängebrücken, welche uns über und durch den Nebelwald führten. Sehr interessant wie viele verschiedene Pflanzenarten zu sehen sind. Und jeder Wald den ich bis jetzt gesehen habe war wieder anders! Hier leben viele verschiedene Vogelarten. Wir sahen ganz viele Kolibris. Nach dem Spaziergang gingen wir in eine Schmetterlingsfarm. Man konnte beobachten wie die Schmetterlinge aus dem Kokon schlüpften. Auch das war ganz spannend und eindrücklich zu sehen. Einige Kokons waren wunderschön, hellgrün mit einem goldenen Rändchen. Sie sahen aus wie Schmuckstücke!







Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Siesta, baden, lesen und Cocktail schlürfen ;-)

Dienstag, 23. November 2010

Tortuguero

Am Donnerstag, 18.11.2010 bekam ich Besuch. Für die nächsten zwei Wochen werde ich von Mami und Hansruedi auf meiner Reise durch Costa Rica begleitet.

Wiedersehen in San José
Am Samstag morgen früh machten wir uns auf den Weg nach Tortuguero. Der Weg führte uns über Berge, an Bananenplantagen vorbei zur Karibikküste. Bei einer Plantage machten wir Halt um einen Einblick in die Arbeit dieser Leute zu erhalten. Die Bananen wachsen in blauen Plastiksäcken an den Bäumen. Die Säcke schützen vor Fruchtfliegen und zu viel Wasser. Zudem speichern sie die Wärme, wirken somit also auch als kleine Treibhäuser. An Drahtseilen, die durch die ganzen Plantagen gespannt sind, werden die geernteten Bananenzottel aufgehängt und zum Huptgebäude geschleppt.



Hier werden die Bananen vom grossen Strunk geschnitten, gewaschen und sortiert. Jedes Land hat spezielle Vorlieben. Während das eine eher gorsse Bananen will, verlangt das andere Zottel mit mind. 5 Bananen dran etc. Die zweite Wahl wird für den Eigengebrauch in Costa Rica verwendet. Auch der Stiel an dem die Bananen wachsen, wird verwertet. Aus ihm wird Papier hergestellt.

Am Schluss werden die Bananen verschieden verpackt und zum Exportieren vorbereitet.

Nun ging die Fahrt auf einer einstündigen Rumpelstrasse weiter. Das was die hier Strasse nannten, glich eher einem Bachbett... In Caño Blanco angekommen, wurde unser Gepäck auf ein kleines Schiff umgeladen, welches uns dann zum Hotel brachte. Tortuguero kann man nämlich nur auf dem Wasserweg oder per Kleinflugzeug erreichen.


Unser Hotel befindet sich ca. 5min vom Dorf Tortuguero entfernt, auf dem gegenüberliegenden Landstreifen. Nachdem wir unser Zimmer bezogen und ein leckeres Mittagessen genossen hatten, wurden wir mit dem Boot ins Dorf gefahren, wo wir einiges über das Leben der Schildkröte lernen konnten. Zwischen Juni und Oktober kommen ganz viele Wasserschildkröte hierher um ihre Eier zu legen, aus welchen zwischen Oktober und Dezember tausende Junge schlüpfen und sich auf den Weg ins Meer machen.
Das Dorf Tortuguero wurde 1975 von Tierschützern gegründet und belebt. Es besteht nur aus einem Weg, der ca 800m lang ist, hat jedoch eine Schule, einen Arzt viele Souvenirgeschäfte, einen Supermarkt und eine Kapelle. Also alles was man braucht.


Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wieso wir denn an so einen Ort reisen, ans "A... der Welt" Ganz einfach, wegen der unberührten Natur!
So unberührt war es hier allerdings nicht immer! Vor ca 35 Jahren waren praktisch keine Bäume mehr zu sehen, es wurde alles abgeholzt. 1975 wurde dieses Gebiet dann unter Naturschutz gestellt und aufgeforstet. Seither blüht und gedeiht hier die Natur wieder. Da es ein tropisches Regenwaldgebiet ist, wächst auch alles sehr schnell.
Am Samstag machten wir uns dann auf den Weg, die Natur zu entdecken.  Richtig optimistisch nennt man diejenigen, die bei strömendem Regen Sonnencreme einpacken :-) Man kann ja schliesslich nie wissen... Nachdem wir praktisch immer nur die gleichen Vögel gesehen, triefend nass waren und keine Aufhellung in Sicht war, beschloss sich unsere Reisegruppe frühzeitig um zudrehen. Wir hofften auf den Nachmittag..
Als das Wetter dann aber kein Bisschen besserte, entschlossen wir uns, es am Sonntag nochmals zu probieren. Super Entscheidung! Bei schönem Wetter starteten wir unsere Bootstour nochmals und es war wunderbar! Wir sahen Leguane, div. Vögel, Affen, Faultiere etc. Lasst euch von den Bildern verzaubern..









Mittwoch, 17. November 2010

Bärner Züpfe in San José

Als ich gestern den Abwasch erledigte, gab mir meine Mamatica Sprachunterricht. Sie zählte mir diverse Küchenartikel auf spanisch auf. Sie wollte aber auch immer wissen, ob wir diese Geräte in der Schweiz auch haben und wozu wir sie benutzen. Ich erklärte ihr, dass ich mit dem grossen Sieb immer das Mehl siebe, wenn ich einen Zopf oder Kuchen backe. Da kam sie sofort ins Schwärmen. Eine schweizer Studentin gab ihr einmal das Rezept für den Zopf aber sie habe es leider verloren. Ich bot ihr an, es auf spanisch aufzuschreiben. Gesagt, getan. Damit sie auch alles richtig versteht, lass sie es mit mir durch. Sie hat alles verstanden, meinte aber: " Ich verstehe alles was du geschrieben hast, aber ich könnte es mir besser vorstellen, wenn ich es noch sehen würde..." Da ich in der Schule einiges über das Verhalten der Ticos (Costaricaner) gelernt habe, wusste ich, dass sie nie direkt sind. Man muss immer zwischen den Zeilen lesen. Was Maria mit dieser Bemerkung sagen wollte liegt ja auf der Hand. Also bot ich ihr an, dass wir heute nach der Schule gemeinsam einen Zopf backen könnten. Begeistert stimmte sie zu, sie habe alle Zutaten ausser die Hefe, aber sie wisse nicht wo sie die kaufen könne.. Wieder eine versteckte Botschaft? Ich ging nach der Schule in den Supermarkt und kaufte die Hefe. Als ich dann nach Hause kam, erwartete sie mich schon sehnsüchtig. Heute war die erste Frage nicht: "Como fue el dia?" (Wie war dein Tag?) sondern, "Compraste la levadura?" (Hast du die Hefe gekauft?) Sie konnte es kaum erwarten.
Gemeinsam stellten wir alle Zutaten bereit und begannen mit dem Teig. Ich habe mir im Voraus schon Gedanken gemacht, ob sie wirklich alle Zutaten hat und ob das wohl mit diesem alten Backofen klappt. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe war, dass sie keine Küchenwaage und kein Litermass hat! Wie soll ich denn wissen wie viel Butter 120gr sind? Die Milch war nicht so schwer, man kann sie ja anhand von Gläsern abmessen, die Butter konnte ich auch ungefähr abschätzen weil ich doch schon einige Male einen Zopf gebacken habe. Aber die Hefe war dann eine Herausforderung! Ich backe nie mit Trockenhefe und kann deshalb auch überhaupt nicht abschätzen, wie viel es ungefähr braucht! Aber hier gibt es leider nur diese... Meine Devise: Handgelenk mal pi, wird schon klappen...



Als der Teig dann fertig war, fing das grosse Warten an. Geht der Teig wohl auf? Und wie der schön aufging! Jetzt denkt ihr sicher, ich habe zu viel Hefe benutzt... Kann sein, aber ich habe den Teig probiert und er schmeckte nicht extrem nach Hefe..
Ich zeigte meiner Mamatica, wie man den Zopf nun richtig zöpfelt. Da wir zwei Zöpfe machten, wollte ich eigentlich, dass sie den Zweiten macht, was sie aber vehement ablehnte. Stattdessen rief sie ihrer Tochter Carolina, sie solle schauen kommen wie es geht, damit sie das nächste Mal den Zopf machen kann. Aber auch sie wollte nur zuschauen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie nie einen Zopf backen werden, aber das ist ja auch egal. Hauptsache wir hatten Spass und genossen den leckeren Sonntagszopf! Ein Stückchen Schweizertradition in Costa Rica.

Carolina & Mama-Tica

Papa-Tico

Montag, 15. November 2010

Costa Rica- Land des Kaffees

Ich glaube etwas lief bei der Planung meiner Weltreise schief. Zuerst reise ich nach Argentinien, ins Land des Fleisches obwohl ich eigentlich nicht wirklich viel Fleisch esse und dann reise ich nach Costa Rica, ins Land des Kaffees, obwohl ich keinen Kaffee mag! Naja, Costa Rica ist auch das Land der Bananen und die liebe ich :-)

Am Samstag machte ich mit Sandra so einen typischen Touristenausflug! Und ich merkte wieder, wie mühsam das sein kann! Zuerst fuhren wir über eine Stunde in San Jose herum, um alle Leute in den Hotels abzuholen *gähn*! Danach ging es dann endlich los. Zuerst fuhren wir zum Vulkan Poás (2704m hoch) Der Vulkankrater ist mit 1,5km Durchmesser und 300m Tiefe, der Grösste des Landes. Seit seinem letzen grösseren Ausbruch 1978 steigt noch immer schwefliger Rauch auf, den wir deutlich riechen konnten. Aber wie das so ist in Costa Rica, sind die hohen gelegenen Orte meist im Nebel und man muss damit rechnen, dass man gar nichts sieht. So war es dann auch. Hier ein Bild wie es hätte aussehen können und eines wie es aussah...





Unser nächster Halt war dann bei der Kaffeeplantage Doka. Wir wurden durch die Kaffeeproduktion geführt und erhielten viele interessante Erklärungen. Hier einen kurzen Überblick.



Kaffeepflanze

Geerntete Kaffefrüchte



Die Früchte werden ins Wasser geschüttet und damit weiter transportiert


Die Früchte werden geschält,

getrocknet und in diesem Zustand exportiert, da sie so 1 Jahr frisch bleiben

Mit dieser Maschine werden die Bohnen geröstet, max. Dauer 20min. Im gerösteten Zustand sind sie nur 4 Monate haltbar


In Restaurants werden Kaffees z.T. so serviert, das Pulver in den Stoffsäcken

Nach dem Mittagessen ging es dann weiter nach Grecia, wo wir während 15 Minuten eine Kirche aus Eisen bestaunen sollten. 5 Minuten hätten auch gereicht! In der Kirche fand gerade einen Beerdigungsgottesdienst statt. Da aber alle Türen offen waren, latschten lauter Touristen rein und raus, unglaublich!



Bald darauf erreichten wir Sarchí, das Kunsthandwerkszentrum des Landes. Dieser Ort ist bekannt für seine handbemalten Leiterwagen, die früher als Kaffeetransportmittel genutzt wurden, heute als Dekorationsobjekt und Touristenattraktion gelten. Nachdem alle das obligate Foto gemacht haben, konnten wir noch durch ein Souvenirgeschäft bummeln, bevor es dann wieder zurück nach San José ging.



Sandra und ich liessen den Tag bei einem leckeren Drink im Caccios (Bar mit den farbigen Bieren) ausklingen. Unser Fazit des Tages: Das mit dem Vulkan war Pech, die Kaffeeplantage war sehr interessant, den Rest hätte man sich sparen können. Zitat von Sandra: „ Hm, Costa Rica het halt ned so vell Kulturells z Büte, e Chele us Stahl und de hets sech s scho!“ Sie hat ja nicht ganz unrecht ;-)