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Das ist der Ort, wo ich die letzten vier Wochen gearbeitet habe. Es war ein Zoo, der sich aber Auswilderungszentrum nennt. Mein Tagesablauf war die ganzen vier Wochen sehr ähnlich. Am Morgen um 6.30 bin ich aufgestanden (früher als wenn ich zu Hause arbeiten würde!), habe gefrühstückt und bin mit dem Bus nach La Marina gefahren. Um 7.45 Uhr begann ich dann meistens zu arbeiten. Um 9.00 Uhr hatten wir schon wieder eine Stunde Pause, danach arbeiteten wir wieder bis 12.00, machten eine Stunde Mittagspause und dann arbeiteten wir noch einmal bis 15.00 Uhr. Danach bin ich gemütlich nach Hause spaziert damit die Zeit etwas vergeht… Das Mittagessen sah in etwa so aus:
Reis, Frijoles, Platanos und frittierter Käse |
Hier arbeiten vier Festangestellte und bis zu sieben Volunteers. Wir waren während meiner ganzen Zeit zwischen vier und fünf, was aus meiner Sicht zu viel ist. Ich machte manchmal Sachen, die ich wahrscheinlich nur machen musste, damit ich irgendwie beschäftigt war.
Unsere Aufgaben waren: Das Gehege der Wildschweine, der Löwen, des Tapirs und Capibaras schruppen, Bananen in Boxen und Säcke abfüllen, Laub rächen, Pfade mit Seife und Chlor schruppen, Abfall einsammeln und Pet aussortieren, Affen, Martilla, Vögel und Ratten füttern. Meine Lieblingsarbeit war auf der Quarantänestation, da man dort am ehesten den Kontakt mit den Tieren hatte. Zwar musste ich die Fressnäpfe der verrückten und zum Teil aggressiven Affen von den Käfigen nehmen und dann irgendwie wieder anbringen, aber mit der Zeit kannten sie mich und taten nicht mehr so wild. Am Anfang haben sie mich gekratzt und wollten mich beissen, am Schluss konnte ich ihnen sogar die Hand geben. :-)
Die Arbeit hat mir im Grossen und Ganzen gefallen, ich fühlte mich nützlich und konnte einige Verantwortung übernehmen. Als ich dann aber das Ganze zu hinterfragen begann, bekam ich Mühe. Also erstens dachte ich, dass das Wiederauswildern einen hohen Stellenwert hat, dem ist aber nicht so. Hauptgedanke ist, Touristen in den Zoo zu locken. Die Tiere haben sehr kleine Käfige und wenig Auslauf. Ich wollte dann auch wissen, wieso die Tiere auf der Quarantänestation sind. Die Antwort war: Die Affen, weil sie zu aggressiv sind, die zwei Papageie bleiben 40 Tage da, bevor sie dann in den „grösseren“ Käfig im Zoo kommen, eine Raubkatze ist da, weil sie keinen anderen Käfig für sie haben und die Coyote- das war ja der Hammer- weil sie stinkt!!! Ich fragte, wieso man sie dann nicht wieder auswildert, worauf ich keine richtige Antwort bekam…
Den Abfall von den Zoobesuchern wird im Hinterhof verbrannt! Bei unserm Essplatz hing aber einen Zeitungsartikel mit der Überschrift: „Hier wird Recylet“ und einer Foto, worauf man sieht, wie Abfallsäcke auf einen Pickup geladen werden. Die Pfade und Tiergehege werden mit Seife und Chlor geputzt, wobei das Abwasser einfach im Boden versickert oder in den Teich läuft.
Ich hatte eigentlich auch erwartet, dass ich eine Wiederauswilderung miterleben kann, aber da sie dies ja nicht wirklich tun war meine Erwartung wohl zu hoch. Aber eine habe ich trotzdem miterlebt, zwar war es nicht im Sinne des Zoos, aber ich hatte Freude! Eines Tages wurde ein ziemlich kranker Martilla (weiss den Namen nicht auf Deutsch) in den Zoo gebracht. Ich reinigte sein Käfig und fütterte ihn einige Tage auf der Quarantänestation. Es ging ihm von Tag zu Tag besser. Eines Morgens war er nicht mehr im Käfig, er hatte ein kleines Loch als Fluchtweg benutzt und sich somit selber ausgewildert :-)
Rückblickend muss ich sagen, ich bin sehr froh, dass ich nur vier Wochen hier arbeiten musste. Weil eigentlich machte ich immer das Gleiche. Ob ich nun mit Wasserschlauch und Besen den Schweinestall, das Löwengehege oder einen der Pfade schruppte, es war immer die gleiche Arbeit. Ich lernte zwar einiges über die Tiere und bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, zwei Wochen hätten aber gereicht, vier Wochen waren genug, zumal es auch praktisch jeden Tag regnete!
Nun hoffe ich, in Panama endlich wieder einmal der Sonne zu begegnen!
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