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Dienstag, 30. November 2010

Tamarindo

Nun sind wir an der Pazifikküste angekommen. Bis Dienstag geniessen wir Strandurlaub. Meine Definition von Urlaub: Am Morgen früh aufstehen, am menschenleeren Strand entlang joggen (solange es noch nicht zu heiss ist) nach dem Joggen im Pool schwimmen, frühstücken, in die Hängematte oder auf den Liegestuhl liegen, lesen, schlafen, baden, Wellensurfen (was übrigens riesen Spass macht) Fruchtsäfte trinken, geniessen... Herrlich, oder?



Ein Highlight in Tamarindo durften wir gestern Abend miterleben! Wir fuhren mit einem Guide zu einem Privatstrand, wo wir eine Grünrücken-Schildkröte beim Eierlegen beobachten konnten. Diese Schildkröten schwimmen tausende von Kilometern um hier ihre Eier zu legen. Zwischen November und März ist die Legezeit. Eine Grünrücken Schildkröte kommt vier bis sechs Mal an den Strand um je ca. 70 Eier zu legen, danach geht es wieder drei Jahre, bis sie zurückkehrt. Es kann auch sein, dass die Schildkröte das Bett und das Loch macht aber dann ohne die Eier zu legen, wieder ins Meer zurückkehrt. In diesem Fall war irgendetwas nicht gut am Nestplatz.

Der grösste Feind der Schildkröte sind nicht etwa die anderen Tiere, nein natürlich ist es wieder einmal mehr der Mensch! Die Schildkröteneier werden illegal für viel Geld verkauft. Da es aus 1000 Eiern nur eine Schildkröte schafft, erwachsen zu werden, ist es für sie natürlich verheerend, wenn einen Grossteil der Eier geklaut und verkauft werden. Aber zum Glück gibt es viele Leute wie unser Guide, die freiwillig und ohne jegliche Unterstützung vom Staat, die Schildkröten schützen, beobachten und ihnen helfen. Die einzige Einnahmequelle sind die Touristen. Aber da bin ich gerne bereite etwas zu bezahlen. Und wir hatten sogar Glück. Wir konnten einen grossen Teil des Prozesses miterleben. Als wir ankamen war die Schildkröte dabei das Bett zu buddeln. Mit den Hinter- und Vorderbeinen wirft sie abwechslungsweise Sand aus der Mulde. Wenn die Mulde tief genug ist, beginnt sie mit den Hinterbeinen ein Loch zu schaufeln, das etwa einen Durchmesser von 25cm hat. Unsere Schildkröte kam kurz vor dem Loch buddeln nicht mehr weiter, da Wurzeln ihr die Arbeit verunmöglichten. Unsere Guides reagierten sofort, rissen ganz vorsichtig die Wurzeln aus, um die Schildkröte nicht zu stören. Und siehe da, bald darauf begann sie mit dem kleinen Loch. Grossartig, wie geschickt sie arbeitete und wie schnell das Loch fertig war! Einige Minuten später kullerte ein Ei nach dem anderen ins Loch. Wir durften sogar eines in die Hand nehmen. Die Eier sind ganz rund und haben ca. einen Durchmesser von 5cm. Da die Schale flexibel ist, gehen sie nicht kaputt, wenn sie ins Loch fallen. Zum Schluss legte sie noch einige kleine Eier, damit die Kojoten diese Eier fressen und nicht die richtigen. Wenn sie fertig ist, buddelt sie das Loch wieder zu und macht sich auf den Rückweg.

Und auch wir machten uns beeindruckt und zufrieden auf den Rückweg ins Hotel. Auf dem Heimweg begegnete ich dann noch meiner ersten freilebenden Schlange, einer Boa constrictor. Unter den Kindergärtnerinnen auch als Crictor bekannt ;-)
In Costa Rica werde ich noch zu einem Tierforscher ;-)

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