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Dienstag, 9. November 2010

Montezuma

Die Wochen hier vergehen noch schneller als in Argentinien!! Meine Hauptbeschäftigung neben dem Spanischlernen und Salsa- und Merenquetanzen ist das Planen von Wochenendausflügen. Kaum ist das Wochenende vorbei, bin ich wieder am Pläne schmieden für das nächste Wochenende :-) Diese Tätigkeit macht grossen Spass, kann aber manchmal auch ansträngend sein. Für das nächste Wochenende habe ich allerdings noch keine Idee, werde mich morgen darum kümmern.
Nun möchte ich euch aber vom letzten Wochenende berichten. Letzte Woche hat eine Kaltfront die Wetterlage in San José schlecht beeinflusst. Es regnete in Strömen, was zu Bergrutsche und Überschwemmungen im ganzen Land führte. Sandra, Alexia und ich nahmen unsere Reise nach Montezuma trotzdem in Angriff. Am Freitagmorgen um 6.00 Uhr fuhr unser Bus los. Wir sahen viele überschwemmte Gebiete, an einigen Orte fehlte einfach mal ein Stück der Strasse und wir mussten über Geröll und Gestein fahren. In Puntarenas ging unsere Reise mit der Fähre weiter. Das Meer war ziemlich unruhig, nichts für Leute mit Seekrankheit. Ich zähle zum Glück nicht zu diesen. Nach der einstündigen Schifffahrt ging die Reise mit dem Bus auf der Nicoyahalbinsel  weiter. Insgesamt waren wir ca. 6 Stunden unterwegs bis nach Montezuma. Es war allerdings eine sehr abwechslungsreiche Fahrt. Ein Erlebnis werde ich nicht mehr vergessen! Um euch das zu berichten muss ich etwas ausholen:
Letzte Woche las ich in der Zeitung, dass eine Brücke einstürzte als ein Holztransporter sie passieren wollte. Da wir jeden Donnerstag in der Schule über aktuelle Ereignisse diskutieren, war dieser Unfall ein Thema. Meine Lehrerin erzählte uns, dass die Brücken in Costa Rica in sehr schlechtem Zustand sind und einstürzende Brücken keineSeltenheit seien... Ihr könnt euch ja vorstellen, dass mir während der ganzen Busreise jede Brücke aufgefallen ist, und ich jedesmal hoffte, dass wir lebend auf die andere Seite kommen ;-) Ich habe mit Sandra noch darüber gewitzelt. Aber als dann der Busfahrer vor einer Brücke tatsächlich anhielt, ausstieg und sie gründlich begutachtete, war es mir etwas mulmig zumute, zumal ich den Zustand der Brücke sehen konnte.. Auf beiden Seiten fehlten Stücke des Asphalts. Naja, immerhin war die Brücke nicht hoch, sodass wir  nicht weit hinunter gestürzt wären.. Wir erreichten unser Ziel dann aber unbeschadet. Beim Heimweg war das Passieren dieser Brücke noch heikler, da noch mehr von der Strasse fehlte und der Bus beinahe zu breit war..
In Motezuma angekommen, bezogen wir erstmal unser Hotel. Der Regen hatte kein bisschen nachgelassen. Aber immerhin war es schön warm. Mit Regenjacke, Flipflops und kurzer Hose machten wir einen Spaziergang durch das Dorf, welches aus zwei Strassen und zwei langen Stränden besteht. Ihr denkt jetzt vielleicht ich spinne aber es war richtig schön den warmen Nieselregen zu spüren.




Nach dem Spaziergang legten wir uns im Hotel in die Hängematten um uns zu erholen, bevor wir ein leckeres Abendessen genossen. Da das Dorf bei Regen wie ausgestorben ist, gingen wir ziemlich früh zu Bett.


Am Samstag war das Wetter freundlicher. Wir genossen das Frühstück auf der Terrasse. Während wir so da sassen, näherte sich uns ein Totenkopfäffchen, welches auch ganz gerne etwas vom Brot abbekommen hätte :-) Ich finde das unbeschreiblich schön, dass man hier draussen sitzen oder in der Hängematte liegen kann und Affen, Leguane, Eichhörnchen etc. in der Wildnis beobachten kann. Dazu einen frischen, exotischen Fruchtsaft schlürfen, das rauschen des Meeres hören und einfach nur sein, wunderbar!!


Am Nachmittag waren wir jedoch etwas aktiver. Wir unternahmen eine Canopytour. Auch das ist ein unvergessliches Erlebnis! Man fliegt an Drahtseilen über den Baumkronen des Regenwaldes von Plattform zu Plattform. Das Gefühl von Freiheit ist unbeschreiblich! Man fühlt sich wie ein Vogel...Für Leute mit Höhenangst wäre es jedoch ein Alptraum.




Sandra, Alexia, Ich

Am Sonntag zeigte sich endlich mal wieder die Sonne. Wir verbrachten den Vormittag am Strand. Das Meer hatte richtig grosse Wellen. Ich habe mich so richtig ausgetobt :-D Diejenigen die mich gut kennen, können sich das ja vorstellen... Als mein Knie aufgeschürft war, die Nase voller Salzwasser und an allen denkbaren Stellen Sand klebte, weil mich eine Welle so richtig "vernudelt" hatte, war es dann doch Zeit, wieder etwas die Sonne zu geniessen. ;-) und das Wochenende am Strand ausklingen zu lassen.


Als wir am Sonntagabend dann in San José ankamen, hatten wir einen Kälteschock! Es regnete zwar nicht mehr aber ohne Pullover und Jacke verfriert man hier momentan! :-( Ich hoffe, dass sich das Klima bald mal ändert!!!

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